1. Unerwarteter Anruf (Mats06)


    Datum: 01.02.2021, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... sitzen wir, mit vollen Mägen und guter Laune an der Feuerstelle und bewundern den Sonnenuntergang. Andy steht auf und sagt „Ich gehe mal Feuerholz holen, ich denke das ist gemütlicher. Wartet kurz." „Soll ich dir helfen?" frage ich sofort und will mich ebenfalls erheben.
    
    „Nein lass nur, das bekomme ich schon hin. Trotzdem vielen Dank" er grinst mir zu und verschwindet um die Ecke Richtung Schuppen. Da ich immer noch nackt bin und die Sonne längst nicht mehr die Wärme abstrahlt wie noch am Nachmittag, fange ich an zu zittern. Die anderen sind längst wieder bekleidet, aber ich wollte das Spiel nicht verderben. Tanya bemerkt mein Zittern und meine Gänsehaut.
    
    „Kleiner, du kannst dir jetzt ruhig was anziehen. Ich will nicht, dass du krank wirst. Ich beziehungsweise wir, brauchen dich bei vollen Kräften. Auch wenn ich den Anblick vermissen werde für den Moment." Sie lächelt und sieht wiederholt von oben bis unten an mir herab. „Danke Tanya, das weiß ich zu schätzen, ich hätte gern länger durchgehalten, aber es wird langsam wirklich frisch."
    
    „Kein Problem, los geh und zieh dir was an, das ist ein Befehl" sagt sie süffisant. Ich stehe auf und gehe ins Haus zurück. Auf dem Weg kommt mir Andy entgegen, der eine Schubkarre voller Holzscheite vor sich herschiebt.
    
    „Sollte für heute Nacht reichen" sagt er fröhlich und weist auf die Schubkarre. „Ja das denke ich auch." Lache ich. „Wo willst du hin?" fragt Andy mich. „Mich anziehen, Tanya hatte Mitleid mit mir". „Oh haha, aber ...
    ... ist wahrscheinlich besser, dann bis gleich." „Bis gleich."
    
    Als ich das Schlafzimmer betrete, gehe ich zielstrebig auf die Kommode zu, in der ich meine Sachen verstaut habe. Ich nehme T-Shirt, Jeansshorts und eine Boxershort heraus, die Socken schenke ich mir. Es fühlt sich ungewohnt eng an bekleidet zu sein, nach all den Stunden ohne Klamotten am Leib. So ging es mir schon am Donnerstag nach dem Stranderlebnis.
    
    Während ich meinen Gedanken nachhänge, was so alles in den letzten 48 Stunden passiert ist, nehme ich auch mein iPhone in die Hand, welches den ganzen Nachmittag im Zimmer lag und an das ich überhaupt nicht mehr gedacht habe. Jetzt sehe ich allerdings, dass ich einige Anrufe und Nachrichten in Abwesenheit erhalten habe.
    
    Benny, mein bester Freund hat ganze zwölf Mal angerufen und mir zig WhatsApp Nachrichten geschickt. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Verdammt nochmal, an ihn habe ich seit Donnerstag nicht mehr gedacht, ich lese die Nachrichten.
    
    Sie beginnen mit einem „Wie geht's" und enden mit einem „Alter lebst du noch???" Ich rufe ihn direkt an, nur was soll ich sagen? Die Wahrheit? Er wird mir kein Wort glauben und dennoch ist es ja wirklich so gewesen. Na dann, ich muss da durch. Ich öffne die Telefon-App und drücke bei Bennys Nummer auf Anrufen.
    
    Es klingelt. Einmal, Zweimal, Dreimal... ich will schon wieder auflegen, als er endlich ans Handy geht. „Ach nee, dass du dich nochmal meldest! Was geht denn bei dir ab?" kommt eine ziemlich empörte Stimme ...
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