Die Italienreise
Datum: 05.02.2021,
Kategorien:
Romantisch
© Jean Leduc
Kapitel 1. Vorbereitungen
Endlich war es so weit, endlich begann unser Urlaub und ein lang gehegter Traum erfüllte sich.
Vier Wochen Urlaub am Stück, Frühsommer, kurz vor Beginn der Sommerferien, hoffentlich ohne das überall schon alles überlaufen war. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen, eine grobe Reiseroute geplant und die Checkliste abgehakt, vermutlich alles Erforderliche gepackt und im Bus verstaut.
Wir, das waren ich, Tom, 28 und Ines, 27. Wir hatten uns mit Anfang 20 beim Tanzen kennen gelernt, hatten eineinhalb Jahre später geheiratet, lebten aber schon vorher zusammen.
In unserer Beziehung war es die letzten Jahre ruhig geworden, jeder lebte immer öfter sein eigenes Leben, gemeinsame Berührungspunkte wurden schleichend weniger. Meist standen andere Themen im Vordergrund, waren irgendwelche pragmatischen Dinge des Alltags zu regeln oder Probleme aus der Arbeit hingen uns noch nach. Wir konnten uns zwar immer noch gut unterhalten, hörten dem anderen auch zu, sagten aber inhaltlich oft doch nichts. Ich glaube, das ist wahrscheinlich unser größtes Problem. Wir kommunizierten zu wenig wirklich, vor allem miteinander. Irgendwie entfremdeten wir uns langsam. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns irgendwann so weit auseinanderleben würden. Und ganz ehrlich gesagt, manchmal war ich mir auch nicht mehr sicher, ob wir noch einmal so richtig zusammenfinden würden. All dies lag mir zunehmend auf der Seele und ich hoffte sehr, dass wir uns in den ...
... kommenden Wochen wieder näherkamen, erhoffte mir, dass wir beide diesen Urlaub zu einer Aussprache nutzen würden. Wahrscheinlich gab es keine bessere Gelegenheit dafür, während man ganz entspannt, ohne Stress, nach einem guten Essen mit einem Glas Wein in der Hand die Seele baumeln zu lassen. Aber all das hatte keine Eile, wir würden alles in Ruhe auf uns zukommen lassen.
Zum besseren Verständnis, die Geschichte spielt in den späten 70ern des letzten Jahrhunderts. Damals war noch vieles anders, es gab in Europa viel weniger Autobahnen, keine Geldautomaten, Geld besorgte man sich mit Traveller oder Euro Schecks, da es noch keinen Euro gab hatte jedes Land noch seine eigene Währung, zum Tanken verwendete man in Italien Tankgutscheine, weder Handy noch Navi waren schon erfunden, navigiert wurde ganz klassisch nach Karten oder durch bei netten Passanten nach dem Weg fragen. Alle Schilderung entsprechen dem damaligen Zustand und können heute ganz anders sein.
Im Vorjahr hatten wir, im Gegensatz zu den früheren, eher langweiligen Pauschalurlauben zusammen mit Freunden erstmalig einen Urlaub mit einem Wohnmobil gemacht und waren dabei auf den Geschmack gekommen. Es war alter, selbst ausgebauter Mercedesbus gewesen, für 4 Personen konzipiert, er bot jede Menge Platz, ausreichend Komfort und hatte sogar im Heck ein integriertes, zweistöckiges großes Bett. Es war zwar nicht schlecht gewesen, aber auf Dauer war doch alles viel zu eng, es gab für 2 Paare doch zu wenig Intimsphäre und ...