1. Wintermärchen


    Datum: 29.12.2018, Kategorien: Schlampen

    ... einzuholen. Aber weil das so interessant war, gewann sie so noch mehr Verehrer, die sie alle gerne gevögelt hätten. Manche sogar wegen ihrem Verstand und Charakter, obwohl "das andere" ja schon auch sehenswert war. Sogar besonders sehenswert! Aber es gibt ja halt auch Menschen, die haben einen Fetisch: die stehen auf Geist und Seele!
    
    Also fuhr Hanna liebevoll mit ihrem Lebenswandel fort, nur hatte das Paradies zwischen ihren Beinen den Fehler, dass jeder, der es betrat, sich hoffnungslos in sie verliebte! Teufelszeug eben! Sie konnte damit Helden zu Schlappschwänzen, und Schlappschwänze zu Helden machen, Atheisten Gott anrufen lassen, und Pfärrer zu Teufelsanbetern. Sie ließ damit selbst Greise wieder jung werden und Schufte anständig, und ihr Ruf verbreitete sich im ganzen Land, sodass sie sich vor Verehrern gar nicht mehr retten konnte. Und sogar Frauen, statt zu Konkurrentinnen zu werden, verliebten sich in sie.
    
    Ja, man sagte, dass sie mit ihrem Paradies sogar Tote wieder aufwecken könnte, wenn sie wollte! Denn die wussten dann garnicht mehr, waren sie im Paradies oder im Paradies!
    
    Das passte dem Teufel nun gar nicht, und so sandte er eine große Seuche übers Land, auf dass die Regierungen nicht mehr wussten, was sie machen sollten, und deshalb eine Quarantäne und Ausgangssperre über das ganze Land verhängten.
    
    Und so konnte ja Hanna ihrem Lebenswandel garnicht mehr frönen.
    
    Aber den Teufel freute das sehr, denn so konnte er von den Regierungen definitiv ...
    ... Besitz ergreifen, sodass die garnicht mehr wussten, wo ihnen der Kopf stand! Befehle folgten sich auf Gegenbefehle, Länder stellten sich gegenseitig unter Quarantäne, um sich eins auszuwischen, einzelne Machthaber freuten sich, dass sie unter diesem Vorwand ihre Macht mit Notmaßnahmen festigen konnten - und nicht passende Unfolgsame bestrafen oder erschießen, Politiker profilierten sich mit immer neuen Maßnahmen, Ministerpräsidenten freuten sich, dass sie mit diesem Argument ihre Demokratien zu Diktaturen umwandeln konnten, und sich selbst zu deren König machen, und den Teufel freute es, dass er auf diese Weise mehr Menschen kriegte, als normalerweise, denn über das ganze Land legte sich ein Schleier von Traurigkeit, die Menschen wurden durch alle diese Maßnahmen ihrer Lebensgrundlage und aller sozialen Kontakte beraubt, sie verloren Besitz, Geschäft, Nahrung, Familie und Lebensmut, Kinder durften ihre Großeltern im Altersheim nicht mehr besuchen, Familien nicht mehr zusammen- kommen, Urlaubsorte verhungerten, weil man nicht mehr dorthin durfte, und die Arbeitnehmer wurden reihenweise entlassen.
    
    Die Menschen starben wie die Fliegen - nicht an der Seuche, sondern an den Maßnahmen. Am Schluss starben mehr Menschen durch Selbstmord, gebrochenem Herzen, oder andere Krankheiten, die garnix mit der Seuche zu tun hatten, aber deswegen nicht behandelt wurden. Oder mussten sich bei Wucherern verschulden, wurden obdachlos, weil sie arbeitslos wurden und aus den Wohnungen rausgeschmissen, ...