1. Zwischen Lust & Liebe


    Datum: 22.03.2021, Kategorien: Hausfrauen

    ... er sich das nur einbildete.
    
    Leon musterte das Foto. Der Typ hatte etwas einschüchterndes an sich. Er war das Gegenteil von ihm. Dunklere Haare, dunklere Haut. Ein sehr männliches Erscheinungsbild. Den Blick stufte Leon von selbstsicher bis arrogant ein. Man konnte nur die Brust sehen, doch sie ließ einen ansehnlichen Körper vermuten.
    
    "Nein, du hast recht - wir können ja mal schreiben."
    
    Nina begann zu tippen. Leon folgte den erscheinenden Buchstaben auf dem Bildschirm:
    
    Hallo Marek,
    
    wir haben deine Nachricht gelesen. Sie war die Einzige unter hundert Nachrichten, die einer Antwort würdig war.
    
    Gerne würden wir etwas mehr von dir erfahren.
    
    Liebe Grüße
    
    Nina & Leon
    
    Es dauerte nicht lange, bis sie eine Antwort erhielten. Nina übernahm das Schreiben. Leon folgte dem Chatverlauf wortlos und nickte nur kurz, wenn Nina ihn fragend ansah, um eine Nachricht abzusegnen, was sie lange nicht immer tat.
    
    Das Gespräch entwickelte sich zu einer angeregten Unterhaltung.
    
    Sie erfuhren, dass Marek geschieden ist. Er gern Sport treibt und selbstständig im IT-Bereich ist. Ohne, dass Nina nachfragen musste, versicherte er ihnen, dass das Gespräch komplett diskret bleibt und wenn sie keine Lust mehr hätten, jederzeit den Kontakt abbrechen könnten. Nina empfand das als einfühlsam. Es war ein weiterer Pluspunkt für ihn. Leon stimmte seiner Freundin hierbei zu. Gleichzeitig erzählte Nina von sich und Leon. Was sie im Alltag und Beruf machten. Was sie gerne möchten und was ...
    ... nicht. Das Schreiben ging über drei Stunden, ohne dass ein Thema in sexuellem Kontext aufkam. Nina empfand das als erfrischend und als angemessenes Tempo. Dennoch hatte er ihre Neugier geweckt. Er verabschiedete sich und sie vereinbarten am folgenden Tag, dem Sonntag, weiter zu schreiben.
    
    Nina klappte den Laptop zu. Sie hatte ehrlicherweise nicht damit gerechnet, dass wirklich etwas zustande kam. Doch das hatte wirklich Potential dafür.
    
    "Und?" fragte sie für Leons Geschmack etwas zu euphorisch.
    
    "Ja, ist doch ganz in Ordnung", sagte er. Er spürte wieder diese seltsame Anspannung. Er hatte wieder das Gefühl, dass er doch nicht bereit für seine Fantasien war. Er schob das auf das "Post-Onanier-Syndrom", wie er es für sich selbst nannte. Als er sich eben bei Nina entschuldigte, "um auf die Toilette" zu gehen, hatte er sich selbst befriedigt. Dabei lief vor seinem inneren Auge ein Film ab, wie sich "Marek" mit Nina vergnügte. In diesem Moment schien der Typ perfekt zu passen. Mit schwindender Lust wich diese Ansicht wieder der Unsicherheit.
    
    Er musste sich zusammenreißen. Er wusste, es würde nur diese eine Chance geben. Würde er Nina darum bitten, alles abzublasen, war es das. Und das wollte er auch nicht.
    
    "In Ordnung? Wenn du kein gutes Gefühl hast, musst du es sagen", sagte Nina, die seine Anspannung bemerkt hatte.
    
    "Nein, ist wirklich sympathisch. Und wenn du ein gutes Gefühl hast, habe ich es auch:" Sagte er mit Nachdruck und übertrieb dabei ein wenig.
    
    Den ...
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