Sophies Disziplinierung, Teil 2
Datum: 25.05.2021,
Kategorien:
CMNF
... welcher aus man einen herrlichen Blick auf den Garten und in die Weite der südfranzösischen Landschaft geniessen kann. Die Familie Saumur scheint grösser zu sein als die Familie Dumarteau, oder es lassen sich jedenfalls noch weniger Familienglieder eine selten gewordene "Correction à la bienvenue" entgehen. Auch sind elf Leute aus dem Dorf erschienen. (Das "Protocole royal" von 1723 sieht als Variation vor, dass an der "Correction à la bienvenue" auch Vertreterinnen und Vertreter des "Dritten Standes", das heisst des einfachen, nicht dem Adel und nicht der Geistlichkeit, angehörenden Volkes teilnehmen. Diese aufzubieten oder einzuladen ist das Vorrecht des Oberhaupts der Familie, in welche die Braut einheiratet. Jean-Luc, der Vater von Jean-Christophe, hat nicht eben zur Freude von Sophie von diesem Recht Gebrauch gemacht.) Wie schon bei der "Correction à l'achèvement" im Elternhaus von Sophie sind die Trauzeugen Henriette und Armand und auch Jean-Christophes Ex-Freundin Isabelle anwesend. Alles in allem sind 29 Menschen erschienen. Nein, wohl fühlt sich Sophie nicht. Die Atmosphäre ist anders. Sophie kann nicht sagen, wie anders, denn die Anwesenden machen alle einen freundlichen, teils sogar herzlichen Eindruck. Aber eben, das eigene Elternhaus ist doch vertrauter. Auch kennt Sophie nur eine Minderheit der anwesenden, und sie wird, teils offen, teils verstohlen von den Erschienenen gemustert.
Um 18.20 Uhr sind die letzten Gäste eingetroffen. Wenige Minuten später ...
... spricht Jean-Christophe seine Eltern Jean-Luc und Irène an und bittet darum, ihnen seine Ehegattin vorstellen zu dürfen, was ihm erlaubt wird. Sophie bemerkt rasch, dass nicht die alten Formulierungen des "Protocole royal" verwendet werden, doch der Ablauf sich inhaltlich streng an dieses hält, denn Jean-Christophs Vater fragt sie, wie alt sie sei, woher sie stamme, welches ihr Tagewerk (Beruf) sei, alles Angaben, die er schon lange kennt. Sophie beantwortet geflissentlich die Fragen. Jean-Christophe bittet nun seine Eltern, seiner Ehegattin Aufnahme in die Familie zu gewähren, was zur Frage führt, ob die junge Dame denn eine gute Erziehung genossen habe. Jean-Christophe versichert, diese sei eine ausgezeichnete, strenge und unnachsichtige gewesen. Es sei erst zwei Tage her, seit Sophie das letzte Mal die strenge Hand ihrer Mutter zu spüren bekommen habe, und Sophies Mutter habe sich auch nicht von der Gegenwart einer grösseren Zahl von Zuschauern und der damit verbundenen grossen Scham Sophies beirren lassen und darauf bestanden, dass deren Hintern zu diesem Zweck vollkommen entblösst worden sei. Es ertönt zustimmendes und anerkennendes Gemurmel aus dem Kreis der Gäste. Er, so Jean-Christoph weiter, habe sich vom Vorgetragenen mit eigenen Augen überzeugen können. Und er könne seinen Eltern dafür zwei in jeglicher Hinsicht glaubwürdige Zeugen präsentieren. Jean-Christophe weist mit der Hand auf Henriette und Armand, die beiden Trauzeugen, welche auf seine Aufforderung hin ...