Sommergewitter und Mutproben Teil 1
Datum: 18.06.2021,
Kategorien:
Romantisch
... ich möchte aufhören! Einen normalen Kuss noch!" Milena schmollte und war unwillig.
Er hob zart ihr Kinn und sie schauten sich tief und versinkend an, dann küsste er sie lang. Na also, er konnte sie wieder einfangen. Da wird schon nichts gewesen sein. Sie schauten sich lieb in die Augen und das Lipgloss von Milena glänzte in der Sonne; dann lehnte sie sich an ihn.
Seine Hand koste ihre samtene Haut. Deren Tönung schimmerte nach dem langen Sommer wie Karamell. Ihre nackten Beine und Füße lagen, abgewinkelt, auf der Parkbank und begannen ein unruhiges Eigenleben im Gegensatz zu ihrem übrigen Leib. Sie kuschelten sich aneinander und genossen den ersten warmen Abend nach einer kurzen Kaltfront, die Mitte August in den heißen Hochsommer einbrach. Junge Paare wie sie, gutsituierte alte Damen, Urlauber, Kurgäste, Sonderlinge und gutgelaunte Flaneure liefen durch die Allee. Der Blick von Milena ging nachdenklich in die Weite.
Und da fühlte ihre aufkommende innere Unruhe. Oft hatte er sie, wie jetzt, in seinen Armen liegen und meistens war sie tiefenentspannt. Immer wieder verzog sie die Arme und die Schultern leicht; die Füße rieben mit den Sohlen wiederholt über das Holz der Sitzbank. Der Neunzehnjährige spielte verlegen mit ihrer silbernen Halskette, die aus vielen feinen Gliedern bestand und wollte fragen, was sie gerade denkt.
Da sprach Milena mit leiser, zögerlicher Stimme: "Jannik. Ich will mit dir über etwas reden. Ich muss nächste Woche zu Tante Mathilde und Onkel ...
... Willi. Ein paar Erntehelfer haben abgesagt und sie sind mitten in der Hopfenernte. Und da ich noch Zeit habe, haben sie mich gebeten, in der nächsten Woche zu helfen." Sie wartete mit entschuldigender Miene auf die Reaktion von Jannik. Der wusste nichts zu sagen.
"Ich fahre am Samstag. Und dann ist da noch etwas. Ich würde dich gerne morgen Abend meinen Eltern vorstellen!" Sie sah ihn mit einer Mischung aus Bitten und Sanftheit an.
"Warum denn so früh! Wir kennen uns gerade sieben Wochen und sind seit fünf Wochen zusammen. Das geht mir zu schnell!" Jannik maulte.
Sie antwortete mit aufgerissenen Augen: "Meine Eltern werden misstrauisch. Sie sind es nicht gewohnt, wenn ich jeden Abend weg bin. Meine Mutter fragte mich schon direkt, ob ich wieder einen Freund hätte. Sie ist seit der Geschichte mit Marvin so besorgt um mich, wenn es um das Thema geht."
Jannik protestierte: "Morgen Abend würde ich gerne nur mit dir verbringen. Gerade wenn du jetzt fort musst! "
Milena legte ihm tröstend eine Hand auf seine Schulter: "Meine letzte Ferienwoche, bevor es bei mir mit der Ausbildung losgeht, hätte ich gerne noch mal mit Schwimmen, Faulenzen und mit dir verbracht. Aber Papa ist der Lieblingsneffe von Onkel Willi und da will ich ihn nicht enttäuschen. Und versteh doch, dieses Misstrauen möchte ich aus der Welt haben, bevor ich fahre." Jannik schwieg und blieb stur.
"Was ist denn schon dabei? Ich verstehe dich nicht!" Milenas Augen funkelten aufgebracht. Dann setzte sie ...