Der dritte Versuch
Datum: 05.07.2021,
Kategorien:
Romantisch
... Sabine auf: "Und du hilfst uns einfach so?"
"Einfach so ..." Ich schweige und lehne mich zurück: "Ich mag euch. Ihr seid nett, ich finde es toll, wenn ihr hier seid, dann ist das nicht so leise ..." Jetzt schwieg ich lange und schaue aus dem Fenster.
Sabine sieht, dass ich in Gedanken versunken bin. Daher steht sie auf, kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange: "Dankeschön. Ich schicke dir Frank nach unten." Kurz darauf verlässt sie mich und ich starre weiter nach draußen.
Ich sitze weiter auf dem Stuhl und schaue raus. Ich habe ihr nicht alles erzählt, von den Drogen, von den Überfällen, auch dem Umgang mit den Mädchen.
Nach einer weiteren Stunde habe ich Frank die 100€ gegeben und wir haben eine Preisliste für die Wiedergutmachung erstellt. Einkaufen, Autowaschen, Gartenarbeiten und andere Tätigkeiten wurden erfasst und er versprach, jede Woche mindestens eine der Arbeiten auszuführen. Auch Sabine war mit der Liste einverstanden und ich fasste das Ganze in einer E-Mail zusammen.
Kapitel 8 - Betty
Am Montag ruft mich Frank an und erzählt mir, dass er den Typen erst einmal 60€, wie abgesprochen, gegeben hat. Er würde den Rest morgen übergeben. Das hatten wir so ausgemacht, damit die Gier nicht größer wird, als es notwendig ist.
Am Dienstag stehe ich am Ausgang der Schule von Frank und warte auf ihn. Als er die Schule verlässt, kommen drei ältere Jungs auf ihn zu, ergreifen ihn und wollen ihn mit Gewalt zu einem Auto zerren.
Ich trete ...
... vor und einem der drei direkt zwischen die Beine. Diskussionen helfen hier nicht, also fange ich damit gar nicht erst an.
Die beiden anderen zuckten zurück, ein weiterer Tritt in den Solarplexus einer der beiden beendet auch bei ihm jede weitere Aktion. Der Dritte rennt los, kann aber nur noch dem Wagen hinterherrennen, in dem vermutlich der Anführer dieser Halbstarken ist.
Kurz darauf kommt die Polizei, die ich vorsorglich gerufen hatte. Mit großer Freude können sie zwei der vier bekannten Drogendealer aus dem Kiez festnehmen. Die Taschen voller Drogen werden sie wohl etwas länger nicht mehr auf den Straßen von Berlin auftauchen. Die Polizisten versprechen der dazu geeilten Rektorin auch, in den nächsten Tagen eine Streife vor der Schule abzustellen, obwohl ich mir sicher bin, dass die so schnell nicht wiederkommen würden. Das Pflaster ist denen zu heiß. Nachdem ich meine Zeugenaussage gemacht habe, bringe ich Frank nach Hause und gehe wieder meinem 'normalen' Leben nach.
Sonntag kommt Frank eine Stunde früher, da er versprochen hat, als ersten Teil der Abzahlung meine Plattensammlung zu sortieren und später zu katalogisieren. Er staunt über die Menge an Platten und viele Titel kennt er gar nicht. Wir lassen daher die Gitarrenstunde ausfallen und stattdessen hört er in duzende Platten rein und bleibt interessanterweise bei Grunge und den alten Rock-Größen hängen. Es wird spät und um halb neun hören wir auf.
Es ist Ende November und ein ausgemachtes Scheißwetter. ...