1. Das Verhör 4


    Datum: 15.08.2021, Kategorien: Schamsituation

    Das altehrwürdige Hotel Sacher war schon vor über 100 Jahren ein nobles Puff, wo Erzherzöge mit schönen Ballettmädchen in verschwiegenen Séparées vögelten.
    
    An diesem Samstag wollen wir hier auf den Spuren von Arthur Schnitzlers Anatol mit einem hüschen jungen Mädchen unseren Spaß haben. Da die Restaurants aber heutzutage öffentlich sind, mieten wir uns in einer der traditionell eingerichteten Suiten ein.
    
    W. und ich treffen als erste in unserer geräumigen Suite im dritten Stock mit Blick auf die Oper ein. Auf dem Marmortisch am Fenster stehen die versprochenen 100 langstieligen roten Rosen von W. für K. Ich habe eine Reclam-Ausgabe von Anatol dabei. Wir machen es uns bei Champagner in der gepolsterten Sitzgruppe gemütlich und ich lese ein paar nette Stellen aus dem köstlichen Abschiedssouper vor:
    
    Anatol, Max, Annie, Ein Kellner.
    
    Ein Cabinet particulier bei Sacher. Anatol, bei der Türe stehend, erteilt eben dem Kellner Befehle. Max lehnt in einem Fauteuil.
    
    MAX. Na โ€“ bist du nicht bald fertig โ€“?
    
    ANATOL. ... Gleich, gleich! โ€“ Also alles verstanden? โ€“ Kellner ab.
    
    MAX wie Anatol in die Mitte des Zimmers zurückkommt. Und โ€“ wenn sie gar nicht kommt!?
    
    ANATOL. Warum denn »gar nicht«! โ€“ Jetzt โ€“ jetzt ist's zehn Uhr! โ€“ Sie kann ja überhaupt noch gar nicht da sein!
    
    MAX. Das Ballett ist schon lange aus!
    
    ANATOL. Ich bitte dich โ€“ bis sie sich abschminkt โ€“ und umkleidet! โ€“ Ich will übrigens hinüber โ€“ sie erwarten!
    
    MAX. Verwöhne sie nicht!
    
    ANATOL. ...
    ... Verwöhnen?! โ€“ Wenn du wüßtest ...
    
    MAX. Ich weiß, ich weiß, du behandelst sie brutal ... Als wenn das nicht auch eine Art von Verwöhnen wäre.
    
    ANATOL. Ich wollte was ganz anderes sagen! โ€“ Ja ... wenn du wüßtest ...
    
    MAX. So sag's endlich einmal ...
    
    ANATOL. Mir ist sehr feierlich zumute!
    
    MAX. Du willst dich am Ende mit ihr verloben โ€“?
    
    ANATOL. Oh nein โ€“ viel feierlicher!
    
    MAX. Du heiratest sie morgen? โ€“
    
    ANATOL. Nein, wie du äußerlich bist! โ€“ Als wenn es keine Feierlichkeiten der Seele gäbe, die mit all diesem Tand, der uns von dem Draußen kommt, gar nichts zu tun haben.
    
    MAX. Also โ€“ du hast einen bisher ungekannten Winkel deiner Gefühlswelt entdeckt โ€“ wie? Als wenn sie davon etwas verstände!
    
    ANATOL. Du rätst ungeschickt ... Ich feiere ganz einfach ... das Ende!
    
    MAX. Ah!
    
    ANATOL. Abschiedssouper!
    
    K. trifft am Arm von H. ein und ist ganz beschwingt. "Wow, die weiße Stretchlimo war geil. Der Fahrer in hellgrauer Livrée hat diskret das Trennfenster geschlossen als ich nach dem zweiten Glas Champagner aus der Bar mein Höschen ausgezogen habe und H. mich unten leckte. Ein Champagnerlecken sag ich Euch!" Sie sieht zum Anbeißen aus in ihrem schulterfreien dunkelblauen Seidenkleid mit dem heißen Schlitz an der Seite. Ihre Augen haben fast denselben Blauton, wenn sie ins Champagnerglas blickt. Die goldblonden Haare sind sehr keß asymmetrisch frisiert. Als sie sich aufs Sofa wirft und einen großen Schluck Champagner trinkt, öffnet sie ihre Beine in ...
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