1. Tobias und sein Liebesleben


    Datum: 01.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... verschmitztes Lächeln zu schenken, ein wenig zu posieren. Natürlich nur so, dass es auch natürlich aussieht. Damit Mann," betonte sie deutlich, „ein klein wenig was für sein Kopfkino hat."
    
    „Und Du bist Dir sicher, dass das nicht irgendwann in die Hose geht?"
    
    „Nein, ich setze es ja nur bei Leuten an, die ich kenne und die wissen, wie es gemeint ist."
    
    „Und was ist, wenn es jemand ernster aufnimmt, als Du es gemeint hast und Dir ‚zu nahe kommt'?" mit seinen Fingern deutete er die Gänsefüßchen an.
    
    „Ich glaube, diejenigen wissen, wie es gemeint ist. Ich mache es ja nicht sooo ultra deutlich."
    
    „Sondern?"
    
    „Na ich drücke zum Beispiel meinen Oberkörper im Gespräch ein wenig nach vorne, um meine Brüste besser zu präsentieren. Oder drücke den Rücken ein wenig durch, um meinen Po zu betonen."
    
    „Genau das meine ich. Was ist, wenn das jemand als Einladung versteht und sich bedient. Um es sachte zu formulieren" entgegnete Tobias ihr.
    
    „Keine Sorge, ich werde dem Typen dann schon klipp und klar sagen, wo die Grenze ist."
    
    „Mag ja sein: aber machen wir mal ein Gedankenspiel."
    
    „Ok, ich höre" antwortete Franziska interessiert.
    
    „Was wäre, wenn ein Typ wie ich zum Beispiel, einen Kopf größer und fast doppelt so schwer wie Du, sich an Dich ran machen würde, weil er die Zeichen falsch verstanden hat. Und vor allem: Wenn er Dein ‚Nein' nicht akzeptiert und weiter macht. Dich daran hindert, nach ihm zu schlagen oder so. Dann würde es im schlimmsten Fall zu ...
    ... Katastrophe kommen. Und ein gewitzter Anwalt würde Dich vor Gericht mit hinein ziehe. „Victim Blaming" nennt man das glaub ich. So nach dem Motto „Du hast ihm eindeutige Signale gesendet und wolltest es so."
    
    Nachdenklich schaute Franziska ihren Nachbarn an. Ihr wurde bewusst, was er damit sagen wollte. Sie konnte den buchstäblichen Groschen fallen hören.
    
    „Du hast Recht. Daran habe ich gar nicht gedacht."
    
    „Ich will damit nicht sagen, dass Du Deinen Körper nicht einsetzen darfst. Nur solltest Du einen Schritt weiter denken."
    
    Sie nickte ihm zustimmend zu.
    
    „Aber keine Sorge: das war nur ein Beispiel. Ich wäre zu so etwas nicht in der Lage. Vor allem hätte ich viel zu viel Schiss davor, im Knast zu landen und mein Leben damit zu ruinieren. Da sitze ich lieber auf dem Balkon und wedel mir, vor deinen Augen, meine Palme." Kaum hatte er den Satz beendet, spürte er, wie das Blut in seine Wangen schoss und er sie vermutlich mit rot leuchtenden Wangen anlächelte.
    
    „Das habe ich gesehen" antwortete sie mit einem Lächeln. „Und hätte ich mich nicht bemerkbar gemacht, hätte ich wahrscheinlich die ganz Show zu sehen bekommen, nicht wahr?"
    
    „Die ganz Show?" fragte er verdutzt nach.
    
    „Ja, bis zum Schluss. Quasi ‚Bis zum Schuss'"
    
    „Das hätte gut passieren können. Wärst Du denn bis zum Ende geblieben?"
    
    „Darüber hatte ich tatsächlich einen Moment lang nachgedacht. Ich weiß auch nicht, wieso ich Dich angesprochen habe."
    
    „Das heißt, Du hättest mir die ganze Zeit beim wichsen ...
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