Die schöne Nachbarin - die Geschichte eines unerfüllten Verlangens
Datum: 11.02.2022,
Kategorien:
Romantisch
Die schöne Nachbarin Sie wohnte ein wenig versetzt, was der Architektur unseres Hauses zu verdanken war, links unter mir. Ich war gerade eben, ein angehender Student, zu Hause aus- und in eine eigene Wohnung eingezogen und verbrachte die Zeit damit, die letzten Tage des Sommers und der Ferien nutzend, auf dem Balkon zu lesen, zu faulenzen und Musik zu hören. Sie aber hatte vor dem Haus einen kleinen Garten - eigentlich nur einen kleinen Flecken Rasen, umgeben von Hecken. Dorthin begab sie sich an ihren freien Tagen, um sich zu sonnen. Sie war Mitte Dreißig und damit gut zehn Jahre älter als ich. Ich war Single. Ich sah mal den einen, mal wieder einen anderen Mann in ihre Wohnung ein- und aus ihr wieder heruasgehen. Alle gut gekleidet - im Anzug und mit Krawatte. Und ich träumte davon, dass sie eines Tages auch mich zu sich einladen würde. Selten habe ich mir etwas mehr gewünscht. Sie hatte eine makelose Figur. Sie war weder schlank, noch konnte man sie als korpulent bezeichnen. Klar, ein Model war sie nicht, doch welcher Mann mag schon diese richtigen, magersuchtgefährdeten Models vom Typ Kate Moss außer irgendwelchen heroinabhängigen Rockern, die selbst nicht mehr Fleisch auf den Knochen haben. Nein - wenn ein Mann die Wahl hat zwischen Jennifer Lopez und ihrem, zugegeben nicht gerade kleinem Hintern, und Paris Hilton, die gar keinen hat, wählt er ohne zu überlegen die erstere. Meine Nachbarin war so eine Art Jennifer Lopez. Oder besser: Selma Hayek, denn sie war ...
... dunkelhaarig und hatte, wie die Mexikanerin, eine feurigen Blick in ihren Augen. Ich sah sie einmal im Flur. Sie hatte schwere Einkaufstüten vor ihrer Tür abgestellt und suchte den Schlüssel. Unterm Arm klemmten einige Zeitschirften und Briefe, die ihr, als sie verzweifeln in ihrer Handtasche wühlte, herunterfielen. Ich sammelte sie auf. Sie bedankte sich mit einem Lächeln und ich fragte, ob ich ihr vielleicht mit den Einkäufen helfen könnte. "Danke", sagte sie: "Das hier schaff ich schon allein, aber...", sie blickte mich, eine Haarstähne aus dem Gesicht streichend so kokett an, dass mir ganz heiss wurde: "Ich habe da noch zwei schwere Getränkekästen im Auto..." So habe ich nun geschafft, wovon ich die ganze Zeit geträumt hatte: Ich bin in ihrer Wohnung angelangt! Sie bot mir, der Höflichkeit wegen etwas zu trinken an und wir unterhielten uns ein wenig. Ich erfuhr, dass sie 'Steuerberaterin war, eine eigene Kanzlei unterhielt und in unserem Haus nur noch aus Sentimentalität blieb: "ich könnte mir was Besseres leisten", klärte sie mich auf: "In ein anderes Viertel ziehen. Aber ich bin hier geboaren, aufgewachsen. Hier habe ich mienen Mann kennen gelernt." So habe ich erfahren, dass sie, zumindest früher, verheiratet war. Ob sie es immer noch ist, wagte ich nicht zu fragen. Doch sie sah mir meine Verwirrung an und erklärte: "Wir haben uns vor einigen Jahren geschieden." Sie lächelte. "Und Du?", fragte sie schließlich, um eine Gesprächspause, die zwischen uns entstanden war, zu beenden. ...