Jugend forscht Teil 2
Datum: 26.02.2022,
Kategorien:
CMNF
Der erste Teil der Geschichte kann hier nachgelesen werden.
Frau Meiers zweiter Projektnachmittag
„Seid Ihr schon aufgeregt, Euer Projekt das erste Mal praktisch anwenden zu können?“, fragte Frau Meier ironisch, als sie die gierigen Gesichter ihrer Schüler musterte. Sie war gerade eingetreten und die vier Jungen standen wie angewachsen da und zitterten vor Spannung.
„Dann lasst uns anfangen“. Mit gespielter Unschuld und Arglosigkeit fingerte Sie den Bikini aus einem Seitenfach ihrer ledernen Umhängetasche. Die Augen der Nachwuchsforscher wurden groß, als sie das sehr knappe Teil sahen. Frau Meier hatte ihren alten Bikini zu Hause nicht mehr finden können, seit Jahren trug sie nur noch Badeanzüge, und sich so notgedrungen in der Kürze der Zeit den Bikini ihrer Tochter raus gegriffen.
„Was glotzt Ihr so? Habt Ihr noch keinen Bikini gesehen?“, fuhr Frau Meier ihre Schüler an. „Benehmt Euch gefälligst!“
Das Teil war wirklich ein Hauch von Nichts! Ihre Schüler wurden blass vor Aufregung. Ihre Herzen begannen wild zu pochen.
„Alles in Ordnung mit Euch?“
„Wo kann ich mich umziehen?“
Felix brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen, dann zeigte er auf eine Schautafel einer alten Projektpräsentation, die im hinteren Teil des Labors aufgestellt war. Das Korkbrett zwischen zwei dünnen Ständerbeinen war 1,5 Meter breit, aber nur 75 cm hoch, die Unterkante lag gut 90 cm über dem Boden.
„Das versteht Ihr unter unbeobachtet?“ Die Jungen zitterten weiter vor ...
... Aufregung.
„Wir hatten nichts Besseres gefunden“, stammelte Felix.
„Alles nötige ist doch abgedeckt“, stellte Clemens in seinem für ihm bekannten besserwisserischen Ton fest. „Ach wirklich?“, motzte ihn Frau Meier an und stellte sich hinter die Ausstellungstafel. Sie zeigte mit ihren beiden Zeigefingern auf ihr Becken, das die hoch angebrachte Korktafel nicht bedeckte.
Felix und Oliver gingen zur Schautafel, lösten zwei Stellschrauben, und senkten das Tafelbrett herab, bis die Unterkante ungefähr 20 cm über Frau Meiers Kien stoppte. Nun war das Becken bedeckt, dafür aber jetzt der obere Teil ihrer Bluse bis zum Ansatz ihres Busens zu sehen. Die beiden drehten die Schrauben wieder fest, traten zurück, und betrachteten sich zufrieden ihr Bastelergebnis.
Frau Meier reagierte mit einem genervten Gesicht, mit dem sie ihren Schülern andeutete, dass diese Vorrichtung in keinster Weise akzeptabel war. Sie schaute sich um. Ein Stuhl und ein Garderobenständer standen bereit. Sogar an eine saubere Matte für ihre Füße hatten die Jungen gedacht, bei der Größe des möchtegernen „Paravent“ jedoch sehr geknausert.
Ihr wurde klar, dass sie ihre extralange Kreuzfahrtreise nach der sofortigen und wortlosen Genehmigung ihres bezahlten sechswöchigen Sonderurlaubs durch Direktor Huber sehr vorschnell gebucht hatte. Nun saß sie in der Falle. Bei einem Rückzieher ihrerseits würde alles verfallen.
„Und jetzt wollt Ihr hier eine Show sehen?“
Die vier taten so, als ob sie ihre Bemerkung ...