Lentbad
Datum: 16.03.2022,
Kategorien:
Schwule
"Stehenbleiben! Polizei!"
Es war die zweite Aufforderung.
Tom sah zu Leon und Andreas.
Bisher war es ein großer Spaß gewesen, hier im Lentbad ein paar mitternächtliche Runden zu ziehen.
Loofy, der Gamer, der hier tagsüber arbeitete, hatte ihnen eine Seitentür aufgelassen damit sie problemlos hereinkommen konnten.
Es blieb nur das widerrechtliche Überklettern des eingedrückten Zaunes hinter den Büschen.
"Alter, ich hab' gedacht, wir könnten uns hier echt abkühlen heute Nacht!" murrte Leon und machte auf der Stelle kehrt.
Andreas wandte sich ebenfalls um.
Tom sah im Flur hinter ihnen zwei Polizisten den Gang entlang kommen, mit Taschenlampen.
"Halt! Bleiben Sie stehen! Lassen Sie die Taschen fallen und stellen Sie sich mit den Händen an die Wand!"
Tom fing im Halbdunkeln einen Blick von Andreas auf und das Näherkommen, der unmissverständliche Ton des Polizisten ließ ihn seine Tasche von der Schulter rutschen und auf den Boden fallen.
Ab einer bestimmten Schärfe im Ton von Vollzugsbeamten war es ratsam, ihren Aufforderungen nachzukommen.
Tom kannte das von früher.
Diesmal handelte es sich jedoch bestens um eine kleine Ordnungswidrigkeit.
Das grelle Neonlicht hier im Flur flammte auf.
Es war offensichtlich der Hausmeister, der in einem Durchgang stehen blieb.
Die beiden Polizisten kamen rasch näher, respektive der Beamte und die Beamtin.
Sie war eine kleine, zierliche, dunkelhaarige Frau, die ihrem großen, stattlich-strammen ...
... Kollegen gerade 'mal bis zum Oberarm reichte.
Doch gerade mit kleinen Frauen war nicht zu spaßen, wusste Tom aus Erfahrung.
Er drehte sich zur Wand und legte die Hände in Kopfhöhe an die Fliesen.
"Ist jemand von Ihnen bewaffnet, sagen Sie es besser gleich!" forderte der Beamte sie auf während Tom hörte, wie seine Kollegin über Funk Verstärkung anforderte.
Er hatte einen unüberhörbaren Akzent, den Tom im ersten Moment nicht einordnen konnte.
Noch dazu, als jetzt das Geräusch des Entsicherns einer Waffe an sein Ohr drang.
Als er aus dem Augenwinkel zu der Beamtin linste, konnte er erkennen, dass sie
ihre Waffe auf sie gerichtet hatte, während ihr Kollege begann, Leon zu durchsuchen.
"Haben Sie Ihren Ausweis dabei?"
"Innentasche links, Jacke!" gab Leon eingeschüchtert zurück.
Tom schluckte unbehaglich. Sein Ausweis lag im Hotel.
Ganz ehrlich ... warum hätte er ihn hierher mitnehmen sollen?
Die meisten Leute kannten ihn eh!
"Hinsetzen!" meinte der Beamte nun zu Leon und wandte sich Andreas zu.
"Was wollten die Herren hier mitten in der Nacht? Ausweis?"
"In meiner Geldbörse, Jeans, hintere rechte Tasche!" gab Andreas zurück.
"Hören Sie ... wir wollten uns einfach nur 'ne Runde abkühlen!" ergriff Leon nur das Wort.
"Tagsüber ist es so knallevoll hier, da kriegt man keinen Fuß auf den Boden, ganz zu schweigen von zwei Zügen schwimmen! Die Tür stand auf, wir sind nicht 'mal eingebrochen ... "
"Widerrechtliches Betreten!" gab der ...