Ruth vernascht den Peter
Datum: 17.05.2022,
Kategorien:
Romantisch
"Heute Nacht kannst du mit mir machen was du willst" Dieser Satz, leise aber bestimmend in Peters Ohr geflüstert, fuhr ihm von dort direkt durch Mark und Bein. Seine Knie zeigten von einer Sekunde auf die andere eine seit Jahren nicht mehr gekannte Schwäche. Nur nichts anmerken lassen, hier inmitten der Arbeitskollegen, die gekommen waren, mit ihm auf seine neue Wohnung anzustoßen. Nur Ruth hatte wohl vor, es nicht dabei zu belassen. "Peter träumst du, oder hat dich ein Elch geknutscht?" Einer der lieben Kollegen riss ihn aus seinen Gedanken. Der Rotwein neige sich dem Ende zu, ob es noch Nachschub gäbe. Er ging in die Küche um diesen zu organisieren. Sekunden später steckte Ruth ihren schwarzen Wuschelkopf zur Tür hinein und lächelte ihn aufreizend frech an. "Ich hab`s mir anders überlegt. Ich mache nachher mit d i r was i c h will. Du musst nur schön still halten! Ganz still!" Und Schwups war sie schon wieder verschwunden.
Unglaublich, alles in und an ihm zitterte und bebte, die Formschwäche der Knie nahm bedenkliche Ausmaße an, er musste sich erst mal setzen. Was ging hier vor? Den Gedanken, sie könne ihn vielleicht veräppeln, würde irgendein Spiel mit mir spielen, fand sein Kopf durchaus berechtigt. Doch der Bauch mochte daran nicht glauben, ließ keinen weiteren Widerspruch zu und setzte sich kurzerhand durch. Peter hatte überhaupt keine Ahnung, was da auf ihn zukommen sollte, er wusste nur, er wollte es erleben. Er hatte Schiss, weil er genau wusste, dass er gerade ...
... dabei war, sich ein gehöriges Stück weit an die Kollegin auszuliefern, ganz gehörigen Schiss sogar. Doch das wollte er aushalten, ertragen. Der Reiz des verbotenen, des unmöglichen, des undenkbaren. Tun woran man kurz zuvor selbst im Traum noch nicht gedacht hatte. Es war an der Zeit, endlich den Rotwein zu kredenzen, die Herrschaften würden sonst sicherlich maulen. Im Wohnzimmer angekommen, sah Peter Ruth allein auf dem Balkon. Sie lockte ihn, neckischen Auges, mit dem Zeigefinger zu sich. Peter machte die paar Schritte, die ihm vorkamen wie ein Gewaltmarsch. Seine Knie zitterten und bebten, bei jedem Schritt hatte er Angst in sich zusammenzusacken. Auch in seinem Magen hatte sich längst ein unbeschreibliches Gefühl Platz verschafft, ein Gefühl, als habe er einen Hektoliter Espresso an einem Vormittag verdrückt. Mark und Bein wurden erneut erschüttert, als er endlich auf dem Balkon angekommen war und in ihre grünen Augen guckte. "Hexenaugen", dachte er bei sich, weiter kam er nicht. "Ich will wissen, ob du wirklich stillhalten kannst, so stillhalten, dass es für uns beide ein unendlicher Genuss sein wird."
Ihrer Worte konnte er sich kaum bewusst werden. Denn während sie sprach, griff sie ihm mit ihrer rechten Hand in den Schritt. Nicht hart und fest, aber spürbar fordernd und suchend. Die Suche allerdings hatte sich umgehend erledigt. Unwillkürlich zuckte Peter zusammen, gleichzeitig erwachte sein Lümmel binnen einer Zehntelsekunde aus dem Tiefschlaf und war sofort begierig ...