1. Stephans Studien


    Datum: 14.06.2022, Kategorien: Schwule

    Es war ein Donnerstag im Mai, als Stephan 21, Student abends nach dem Vorlesungsbetrieb und der ein oder anderen Lernstunde auf ein Bier in eine benachbarte Kneipe ausrückte. Mit Freunden und Kommilitonen wollte er sich an diesem Tag nicht treffen. Zu anspruchsvoll würden die Gespräche werden und das passte nicht zum aktuellen Gemütszustand nachdem bereits einige Denkarbeit geleistet werden musste. In der Stammkneipe krallte er sich eine Tageszeitung und setzte sich an den Tresen. Beim Chef wurden nach der Reihe kleine Bier bestellt, damit sie jedenfalls die richtige Trinktemperatur behielten. Nach dem dritten Bierchen war die Zeitung ausgelesen und Stephan beschloss zu zahlen.
    
    Am Heimweg verspürte er aber noch Lust auf ein letztes kleines Bierchen in einer Kneipe, wo er zuvor auch schon einmal etwas konsumiert hatte. Er betrat den kleinen Gästeraum, der sich aus einer Theke, aus vier Gästetischen und einem etwas abgetrennten Bereich zusammensetzte, an dem sich eine Darts-Scheibe befand und eine Jukebox. Stefan nahm am Tresen Platz, der die Bar umrundete und von Stühlen gesäumt war. Lediglich ein Sitzplatz war noch frei, die anderen waren von Männern in der zweiten Lebenshälfte besetzt. Unter den Anwesenden wurde heftig debattiert und die klassischen Kneipenweisheiten ausgetauscht. Diese Art der einfachen Dialoge waren eher das, was nach einem anspruchsvollen Tag noch passte. Und so kam es, dass Stephan sich zu einem der Streitgespräche zaghaft zu Wort meldete. Die ...
    ... Anwesenden waren überrascht und zeigten sich interessiert an frischen Impulsen, die von außerhalb dieser vermeintlichen Stammrunde ins Gespräch eingebracht wurde.
    
    Nach einer Weile, zahllosen Belanglosigkeiten und auch auch viel Spaß und Bier, traten bis auf zwei Herren, alle Gäste die Heimreise an. Die verbleibenden Gäste waren der Ludwig, ein vierundfünfzigjähriger Junggebliebener, sportlich gekleidet und etwas mit Schmuck behangen. Flankiert wurde er von Ferdinand, etwa im selben Alter, der etwas untersetzt und dadurch schon etwas älter wirkte. Ludwig stellte sich als „Wickerl" und seinen Kumpel als „Ferdl" vor. Jetzt, nachdem mit dem Wirten eingerechnet, nur noch vier Personen im Raum waren, wurden die Gespräche etwas persönlicher. Wickerl war offenbar interessiert, wie es so einen stattlichen Studenten wie Stephan in eine Kneipe verschlagen kann, während die meisten seiner Kollegen doch wahrscheinlich eher in einschlägigen Studentenlokalen, auf Partys anzutreffen wären. Stephan deklarierte sich und machte keinen Hehl daraus, dass er heute einfach schon etwas überfrachtet gewesen war und sich daher eher für eine gemütliche Variante des Ausgehens entschied.
    
    Just in diesem Moment meldete sich der Wirt mit Ankündigung der Sperrstunde -- um zweiundzwanzig Uhr -- quasi ein angebrochener Nachmittag für einen Studenten mit Hang zum Ausgehen. Wickerl war irgendwie noch nicht ganz schlau aus Stephan geworden, aber auch er hatte sich im Gespräch zuvor als Lokalkenner in der Gegend zu ...
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