1. Parts of my life (Story from stage III)


    Datum: 26.09.2022, Kategorien: Erstes Mal

    Als mir im Frühjahr 2007 meine damalige Frau nach 11jähriger Beziehung und Ehe sagte, dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hätte und fortan bei ihm sein möchte, stürzte im wahrsten Sinne des Wortes eine Welt für mich zusammen. Ich sagte zu ihr, dass sie dorthin gehen soll, wo ihr Herz sei und verwies sie schweren Herzens aus der bislang gemeinsamen Wohnung.
    
    Im Anschluss daran legte ich jeden Tag ein Stück Erinnerung in einen Umzugskarton und heulte mir die Augen aus. Frust, Selbstmitleid, Trauer bekämpfte ich fortwährend mit Alkohol, Aggression gegenüber meiner Umwelt und exzessiven Sport. Mir war die Welt und mein eigenes Selbstwert scheißegal geworden und genau so verhielt ich mich auch in der nächsten Zeit.
    
    Gott sei dank hielt mich ein guter Freundeskreis von schlimmeren Dummheiten ab und als es einmal mit dem Alkohol zu viel wurde und ein guter Freund mein Lallen am Telefon mitgekam, besuchte mich dieser packte all den Sprit in eine Kiste mit der Ansage, dass ich den Mist erst dann wieder zurück bekäme, wenn ich wieder normal sei. Ich glaube es hat Jahre gedauert, bis die Kiste irgendwann wieder den Weg zu mir zurück fand.
    
    Im Juni 2007 stand dann eine mehrtägige Reise mit Kollegen nach Wien an. Wir nutzten die Zeit um dort die Kultur und das Essen zu genießen. Ich immer noch mit dieser ständigen Trauer im Gesicht seilte mich mehr als einmal ab, allerdings nur um oft einfach allen zu sein.
    
    Eine Kollegin nahm sich eines Abends mir an um so richtig ...
    ... einen drauf zu machen. Wir gingen in einen Irisb-Pub, der nicht weit von unserer Unterkunft entfernt war und ich trank so viele Guinnes wie noch nie in meinem Leben. Die Konsequenz war, dass ich dann später im Hotelzimmer, welches ich mit einem wirklich super Kollegen bewohnte, ausgeflippte und mir alkoholbedingt nicht nur die Seele aus dem Leib kotzte. Mein Kollege hatte das verstanden und mir gesagt, dass dies eine Phase der Trauer sei und vorbei gehen würde. Filmriss - Na super.
    
    An einem darauffolgenden Tag beschloss ich erneut mich abends abzuseilen. Ich hatte genug von Kultur und Freikunstbühnen und wollte andere Dinge erleben. Und so führte mich dieser Gedanke das erste mal in meinem Leben in einen Swingerclub. Von einem Bekannten, der schon längere Zeit äußerst offen mit seiner Sexualität umging wusste ich, dass es in Wien einen Club mit dem Namen Traumland gab. Dieser sollte es also sein. Kurzum ging ich spät abends frisch geduscht, selbstverständlich nüchtern, fein angezogen und gut riechend in den Stadtteil wo sich der Club befand.
    
    Wie eine Fliege um Scheiße umkreiste ich den Eingang erst mehrere Male bis ich mir ein Herz nahm und an der Türe klingelte. Ich war supernervös, allerdings auch sehr neugierig auf das, was mich erwarten würde. Und ganz nebenbei begleitete mich auch dieses Dauergefühl, wonach mich die ganze Welt einfach kreuzweise konnte.
    
    Ich wurde freundlich in den Club eingelassen und am Eingang vorab gefragt, ob ich schon einmal hier gewesen wäre. ...
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