Die Weltumsegelung
Datum: 04.11.2022,
Kategorien:
Romantisch
... Wohlgemerkt Wellental runter, das Wellental hoch standen wir fast! Ich musste mir eine andere Taktik für dieses Wellen ausdenken und bin dann nicht fast frontal die Wellen hoch und runter gefahren sondern mehr seitlich! Das war eine gute Idee, der Wind blieb in der Fock und die Old Lady brauchte nicht mehr die Wellenberge hoch, sondern sie nahm das Wasser wie ein Korken und schwamm einfach oben! Der Wind bescherte und dann mehr Fahrt durchs Wasser, bei diesem Kurs blieben auch die Töpfe in den Schränken! Zum Glück war es der frühe Nachmittag als ich die schwarze Wetterfront hinter uns sah! An die Arbeit mit dem Sextanten war bei diesem Seegang ohnehin nicht zu denken und ich versuchte einfach den Kurs zu halten. Nach einer weiteren Stunde sah ich ein Lichtzeichen und bat Jette in die Karte zu sehen. Ich gab ihr die Blinkfolge und -dauer an. Sie suchte diese Kombination und meinte: "Das kann nur Trinidad sein, Galeota Port wenn ich das richtig lese, aber da ist kein Jachthafen!" Das ist mir jetzt egal! Meinte ich und steuerte weiter auf den Leuchtturm zu, immer ein Blick auf das Echolot, Wenn ich jetzt grün sehe, kann ich dann darauf zulaufen? Wollte ich von Jette wissen. Ja! Meinte sie das ist die Richtung durch die Fahrrinne. Ich hatte grün, also Motor an und mir war die Sturmfock jetzt egal, sollte sie doch im Wind flattern, wir liefen genau gegen den Wind aus NW! Nach einer weiteren Stunde lagen wir im Hafen fest, der Diesel lief diesmal unter Volllast! Dann klarten das ...
... Boot auf und saßen im Salon. Meine Hände zitterten, als ich uns einen Whisky ins Glas goss! Das war mal ein Ritt! Meinte ich zu Jette, ich nahm sie in den Arm und gab ihr einen langen Kuss. Wir tranken unseren Whisky und lagen danach kaum in der Koje in einem tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen schien die Sonne und ich konnte eine Industrieanlage vor uns sehen. Ich ging raus aufs Deck und sah den Schaden an der Steuerbordseite, der Fender war verrutscht und hatte der rostigen Kaimauer ausreichend Zeit gelassen, unser Scheuerleiste den Garaus zu machen. Ich zeigte Jette den Schaden und meinte: "Das Boot ist dicht und es kann repariert werden!" Dann kamen plötzlich einige Gestalten auf uns zugelaufen! Ich konnte mich in keiner mir bekannten Sprache unterhalten und sah nur die Gestik: "Weg hier, weg hier!" Der
Einer zeigte hinter uns auf die Hafeneinfahrt und da sah ich einen großen Frachter auf uns zu kommen. Also Diesel an, Leinen los und schon waren wir knapp unserem Untergang entgangen. Jette gab mir die Seekarte und ich fuhr wieder zurück auf den Atlantik, mein Kurs war jetzt, weiter mit Maschine, weil kein Lüftchen wehte, gen Norden. Tobago? Wollte ich von Jette wissen. Sie sah in die Karte und meinte Tobago, aber ich mache jetzt einen Kaffee und Frühstück! Dann kam ein leichter Wind auf und ich konnte das Groß und die Genua setzten. Wir genoßen das Frühstück eine leichte Brise und etwas später sahen wir Tobago am Horizont.
Ich möchte in den Jachthafen von Scarborough ...