1. Layla (5)


    Datum: 07.11.2022, Kategorien: Erstes Mal Verschiedene Rassen

    ... unterschrieben und dann wurde Klarlack darüber gesprüht. Fotos zusammen mit der Belegschaft auf dem Truck geschossen, die beiden waren mitten drin.
    
    Autos fuhren auf das Gelände. Ehrengäste, Mitarbeiter, deren Familien und Presse tummelten sich in der Halle. Jean stand nervös vor den weiß gedeckten Ehrentischen, sah auf die Tischkärtchen, redete dann mit Nicolas und beide sahen zu den zweien herüber. Jörg erkannte das vermutliche Problem und ging zu ihnen.
    
    „Layla und ich werden bei Laylas Familie sitzen“, sagte er und sah an den erleichterten Gesichtern, dass er richtig lag.
    
    „Mercié mon ami“, antwortete Jean und drückte ihm fest die Hand.
    
    Jörg kehrte zu Layla zurück. „Lerne ich deine Mama und deine Geschwister heute auch noch kennen?“
    
    Ihr Gesicht verfinsterte sich. „Nein, die will ich nicht sehen. Ich möchte wo anders sitzen.“
    
    Wenige Schritte von entfernt stand Jaques mit seiner Familie.
    
    „Dürfen wir uns zu euch setzen?“ fragte Jörg. "Gerne". Jaques stellte ihnen seine Frau und die Kinder vor. Schnell stellte sich heraus, dass seine beiden Söhne Fußballfans von Bayern München waren und schon gab es ein Gesprächsthema. Layla unterhielt sich sehr gut mit Jaques Frau, die halbtags in der Werkskantine arbeitete, bis auf einmal eine große dunkelhäutige Dame an den Tisch trat die er als ihre Mama einstufte. Mit einem Stakkato an Worten in ihrer Muttersprache redete sie Layla an und am Tonfall merkte er, dass es nicht unbedingt freundlich war, was sie ...
    ... ihr sagte. Layla rückte enger zu Jörg, als ob sie Schutz suchen würde. Sofort legte der einen Arm um sie und berührte mit der Wange ihren Kopf.
    
    „Wenn du etwas von mir willst, dann rede Französisch, damit mein Freund es auch versteht“, sagte sie mit fester Stimme. Die Frau musterte Jörg erstaunt. „Dein Freund“, sagte sie spöttisch, „weiß er schon was er mit dir bekommt?“ Er spürte wie Layla zusammenzuckte und zog sie fester an sich.
    
    „Madame Deboire – ich weiß sehr wohl was ich an ihrer Tochter habe und weiß auch, was sie als Kind erlebt und mitgemacht hat. Aber zum Glück leben wir nicht in ihrer Heimat und in Deutschland wurde sie davon befreit, was sie ihr angetan haben. Layla und ich lieben uns, sind sehr glücklich und daran wird sich nichts ändern. Ich respektiere sie als ihre Mutter die sie geboren und aufgezogen hat, aber ich möchte auch, dass sie akzeptieren, wenn Layla jetzt über ihr Leben selber bestimmen will.“
    
    Wortlos drehte sie sich um und ging davon. Michelle grinste Layla an und nickte. „Du hast aber einen sehr guten Freund der dich liebt und beschützt“. Layla gab ihm einen Kuss und sah zärtlich in seine Augen. Plötzlich begann Jaques zu lachen. „Ihr hättet jetzt Monique sehen sollen, die sitzt zwei Tische hinter euch. Der gefällt das überhaupt nicht.“
    
    Der Abend wurde sehr kurzweilig und es war schon spät als sie in den Lastwagen kletterten, die Vorhänge zuzogen und in die Kojen legten. Layla oben – Jörg unten.
    
    Kaum war es still flüsterte ...
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