1. Harvey war Schuld


    Datum: 07.03.2023, Kategorien: Ehebruch

    Immer noch Wütend sah ich das Telefon an. Mein Mann hatte wirklich Nerven. Uns stand finanziell das Wasser bis zum Hals und er hat echt nichts Besseres zu tun und kauft sich ein Laptop. Ich war nicht nur Wütend, ich war Stinksauer. Aber vielleicht solle ich erst einmal damit beginnen, dass ich uns vorstelle. Mein Mann, dieser Vollpfosten ohne Sinn und Verstand, heißt Jürgen und ist 35. Das einzige außer ficken was er kann, er kann reden. Das ist auch sein Beruf. Er ist Vertreter. Dadurch ist er aber so Gut wie nie zu Hause. Eigentlich existiert unsere Ehe nur noch alle drei bis vier Wochen, das Wochenende, die wir kaum aus dem Bett kommen und am Telefon. Ich selbst heiße Martina und bin 33. Wer höflich ist, nennt mich griffig. Wer es nicht ist, der sagt ich sei Dick. Allerdings widerspreche ich energisch wenn mich jemand Fett nennt. Noch immer bekomme ich auch bei Karstadt Klamotten. Bis einen Monat vor diesem Telefongespräch war ich in einer Firma am Fließband angestellt. Doch dieses Stück éHumankapital' wurde aus Kostengründen aus den Büchern gestrichen. Mit anderen Worten - Ich bin Arbeitslos. Nun zu der Geschichte, die ich erzählen wollte. Ich hatte nur einen Bademantel an, als mein Mann mir in seiner Dumm-Fröhlichen Art erklärt hatte, dass unsere Schulden schon wieder gestiegen waren. Sicher, es war später Nachmittag, aber ich hatte meiner Mutter im Garten geholfen und zu Hause dann ein wohlverdientes Vollbad genommen. Eigentlich wollte ich zu Hause bleiben. Aber nun ...
    ... rauchte mir der Kopf. Ich ging ins Schlafzimmer und suchte mir Klamotten heraus. Hose? Rock? Egal, ich nahm das erste was mir unter die Finger kam, das war ein halblanger Rock. Dazu einen Pullover. Schuhe an und raus. Erst als ich schon einige Meter gegangen war fiel mir ein was ich vergessen hatte. Unter Rock und Pullover trug ich blanke Haut. Glauben sie mir, ich hatte es wirklich vergessen. Hätte ich mich noch geschminkt, wäre meine Wut wohl verraucht. Doch so hatte ich an nichts mehr gedacht. Eigentlich bin ich eine ruhige Frau. Nur Mein Mann der verbriefte Volltrottel kann mich zur Weißglut bringen. - Aber Egal. - Ich überlegte. Nein ich wollte jetzt ein Bier trinken und der Rock war so lang, dass man nicht darunter sehen konnte und meine Möpse sind prall genug um auch ohne Halter noch gut auszusehen. Also ging ich weiter. Drei Straßen weiter lachte mich das Schild einer kleinen Kneipe an. Ich stutzte. Eigentlich war da doch ein Imbiss gewesen. Da ich aber schon länger nicht mehr los war, hatte ich nicht mitbekommen, dass sich das geändert hatte. Nun, eine Kneipe -Gleich Bier. Ich betrat also den Laden. Hier drin sah es wirklich Neu aus. Ich nenne so was, dem Laden fehlt die Patina. Doch ich wollte ja nur ein Frustbier trinken. So setzte ich mich an den Tresen. Der Wirt hatte noch Kisten in die Kühlung gestapelt. "Sofort", lachte er unter dem Tresen hervor. Ich wartete. Es dauerte auch nicht lange und er stand vor mir. "Was darf es denn sein, damit wir wieder lächeln?", ...
«12»