Die Rettung
Datum: 12.03.2023,
Kategorien:
CMNF
Liebe CMNF-Freunde,
hier meine erste Story auf Schmbereich. Sie ist etwas lang geraten. Ich hoffe, sie gefällt Euch trotzdem! Es könnte eine Fortsetzung zu dieser Geschichte geben. Falls dies gewünscht wird, sowie über Lob und Kritk würde ich mich sehr freuen - gerne auch per Email an
ml5252@gmx.de
. Viel Spaß beim lesen!
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1. Kapitel – die Ausgangslage
Es war ein trüber Tag. Dicke, dunkle Wolken hingen am Himmel und es regnete schon seit dem frühen Morgen. Genauso trist war auch die Stimmung im Büro. Anja saß an ihrem Schreibtisch und hatte nichts zu tun. Gar nichts.
Nach ihrer Heirat mit Marc war sie als Büroleiterin ins Unternehmen ihres Schwiegervaters eingestiegen. Sie arbeitete zwar unter ihrer Qualifikation und hatte sich schon mehr als nur einmal gefragt, wozu sie überhaupt studiert hatte, aber bei ihrem Schwiegervater konnte sie die Leitung der Buchhaltung übernehmen; bei ihrem alten Arbeitgeber hätte sich noch Jahre auf eine Führungsposition warten müssen.
Anfangs hatte sie immerhin noch drei Mitarbeiterinnen unter sich und konnte die anfallenden Tätigkeiten entsprechend priorisieren und aufteilen. Doch das ist längst vorbei. Heute arbeitet sie alleine in der Buchhaltung. Eine Mitarbeiterin ging in Rente, den anderen beiden musste gekündigt werden. Wie so vielen Mitarbeitern des Unternehmens, die nach und nach gehen mussten.
Schon als sie bei ihrem Schwiegervater anfing, war das Unternehmen in einer schwierigen Lage. ...
... Möbelbranche; das bedeutete vor allem einen ruinösen Preiskampf, dem immer mehr Unternehmen zum Opfer fielen. Auch ihr Familienunternehmen, die „Treskamp Möbel GmbH“ kämpfte gegen den Untergang. Das letzte Möbelhaus der Firma war schon in den Achtziger-Jahren geschlossen worden.
Um nicht gegen die „Riesen“ der Branche einen aussichtslosen Kampf führen zu müssen, hatte ihr Schwiegervater, Erich Treskamp, der allmächtige und uneingeschränkt herrschende Firmenpatriarch beschlossen, sich auf gehobene Büromöbel zu spezialisieren und diese direkt zu vermarkten; sich also direkt an die potentiellen Kunden zu wenden und ihnen die Produkte des Hauses persönlich zu präsentieren.
Eine Zeit lang ging das alles ganz gut, aber irgendwann fingen die Firmen an, ihren Managern die Budgets für Büroausstattungen zu kürzen. Auch die Selbstständigen, wie Ärzte oder Rechtsanwälte fingen immer öfter an, bei ihren Möbeln zu sparen. Erich Treskamp reagierte mit Rationalisierungen; Anja übernahm neben der Buchhaltung auch die komplette Finanzabteilung, deren Mitarbeiter auch alsbald das Unternehmen verließen.
Inzwischen konnte sie die wenigen Aufträge, Rechnungen und den sonstigen Bürokram ganz gut alleine bewältigen. Nur bei der Erstellung der Bilanz half noch eine externe Kraft mit.
Für den Nachmittag hatte Erich Treskamp eine Sitzung der Geschäftsführung einberufen. Pünktlich um 3 Uhr. Das war eigentlich ein Familientreffen, denn neben ihrem Schwiegervater gab es da nur noch Anja als ...