Little Paradise - Prof. Nele Birdland
Datum: 05.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
... gerade mal Platz für zwei schlanke Personen, wir sitzen Körper an Körper auf drei zusammengebundenen armdicken Astabschnitten. Nele nutzt die Hütte schon seit zwei Jahren. Anlässlich meines Besuches hat sie die Außenhaut erneuert. Dünne mit Blättern besetzte Äste des Baumes hat sie so ineinander geflochten, dass der Hochstand eine Blätteraußenhaut hat. Die Blätter sind saftig grün, da sie noch vom Baum versorgt werden. Es gibt einen kleinen Fensterschlitz, aus dem wir die Bäume gegenüber beobachten können. Wir unterhalten uns äußerst leise. Nele zeigt mir die aufgeschnittenen Früchte, die sie in die gegenüberliegenden Baumwipfel gehängt hat. Es muss sehr schwer für sie gewesen sein, die Früchte mit Schnüren an den Spitzen der dünner werdenden Äste aufzuhängen. Nele sagt das die türkisfarbenen Pirole von Little Paradise diese Frucht lieben. Die Frucht ist einer Papaya ähnlich, mit rosa Kernen und orangenem Fruchtfleisch. Nachdem wir uns eine kleine Ewigkeit leise unterhalten haben sieht sie zuerst eine kleine Gruppe von Vögeln. Ich bin aufgeregt und glücklich diese Vögel in freier Wildbahn zu sehen. Ich drücke Nele von der Seite und wir beobachten die Vögel mit dem Fernglas. Ab und zu haucht mir Nele etwas ins Ohr oder gegen meinen Hals, was mich doch ziemlich erregt. Die Gruppe der Vögel wird mittlerweile immer größer. Sie legt ihren Unterarm auf meine Oberschenkel, die Beule in meiner Hose wird immer größer. Merkt sie das? Sie ist mit ihrem Ellenbogen recht nah an meinem ...
... Schambereich. Von Nele strömt ein holzig, balsamischer Geruch aus, ihre Körperwärme, ja ihre ganze Energie ist in der kurzen Distanz spürbar.
Anders als bei den meisten Vögeln sind es hier die Weibchen, die das prachtvolle türkisfarbene Federgewand tragen. Die Männchen sind eher braunoliv und unauffällig. Die Vögel haben lange, gerade, rosa Schnäbel, mit denen sie das Obst picken und auch Saft saugen. Ich mache mir Notizen und fotografiere viel. Die Sonne scheint und erlaubt eine kleine Blende bei kurzen Belichtungszeiten. Später unterhalten wir uns noch öfter, dass das hinter unserem Rücken aufziehende Gewitter keine Vorankündigung zeigte. Auch das Verhalten der Vögel ließ nicht ahnen, welches Gewitter hinter uns aufzieht. Unser Blick richtete sich stets Richtung Vögel und blauem Himmel. Mit einem grellen Blitz und einem lauten Donnerschlag beginnt ein Wolkenbruch, den Nele in ihren zehn Jahren auf der Insel in dieser Form bisher nicht erlebt hatte. Wie aus Eimern schüttet das Wasser auf die Laubhütte, die wenig Schutz gegen den Regen bietet. Binnen einer Minute sind wir Nass, nach fünf Minuten bis auf die Knochen nass. Unsere Regenkleidung liegt unangetastet in den Rücksäcken am Waldboden. Das Wasser rinnt uns an Nase und Kinn herunter. Der Regen ist warm, aber heftig. Jetzt kreischt Nele einmal laut auf, ich verfluche das Gewitter, die Vögel haben sich eh verzogen. Beide versuchen wir die Kameras vor den Wassermassen zu schützen.
Der Wolkenbruch hört nach circa zehn ...