Gejagt - Teil 1
Datum: 21.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
... wird? Mein Vater hat mich kurz vorher angerufen und gewarnt. Er hat aber nicht gesagt, worum es geht."
Fee schaut mir tief in die Augen. Ich habe den Eindruck, als würde sie überlegen, wie sie es mir beibringen soll. Um Zeit zu gewinnen, nippt sie an ihrem Glas.
"Dein Vater hat in seinem Unternehmen einen neuartigen chemischen Stoff entwickelt. Er hat viele Eigenschaften, die sehr nützlich sind. Einer jedoch ist besonders interessant. In der Elektronik kann er eingesetzt werden, um Systeme gegen Einflüsse von außen abzuschirmen und damit ein stückweit unverwundbar zu machen. Solche Einflüsse können Umwelteinflüsse, wie Regen oder Sonneneinstrahlung sein, vor allem aber macht dieser Stoff auch unempfindlich gegen Störsender und ähnliche technische Abwehrmittel. Das wäre vor allem für die Waffenindustrie von immenser Bedeutung. Waffenlenksysteme könnten nicht mehr geknackt werden, Drohnen wären nicht mehr anfällig gegen Störungen. Störsender wären nutzlos. Aber noch viele andere Möglichkeiten machen diesen neuartigen Stoff so interessant. Er könnte im zivilen Bereich viel Gutes bewirken."
"Scheiße!", entkommt mir.
"Das kannst du laut sagen", pflichtet sie mir bei. "Wohl und Übel liegen meist ganz nahe beieinander."
"Die Waffenlobby möchte diesen Stoff unbedingt in die Finger kriegen", mutmaße ich.
"Auch mit illegalen Mitteln, wie wir gesehen haben."
"War das vorhin einer von ihnen?"
"Er arbeitet für einen von vielen Konzernen, die Interesse an der ...
... Erfindung angemeldet haben."
"Was ist mit meinem Vater?", erkundige ich mich.
"Keine Ahnung. Mein letzter Stand ist, dass er untergetaucht ist."
"Untergetaucht oder entführt?"
"Das kann ich dir im Augenblick leider nicht genau sagen. Ich sollte auf dich aufpassen."
"Du warst also nicht zufällig im Parkhaus?"
"Ganz bestimmt nicht. Glaubst du, ich treibe mich aus Jux und Tollerei nachts in Parkhäusern herum?"
"Wie lange werde ich schon beschattet?"
"Seit etwa zwei Wochen."
Ich nehme einen Schluck vom Wein. Seit zwei Wochen werde ich auf Schritt und Tritt verfolgt und habe die ganze Zeit nie Verdacht geschöpft. Mir ist absolut nichts aufgefallen. Das erschreckt mich.
"Du warst die ganze Zeit an mir dran?"
"Nicht immer ich. Es waren auch andere Leute dafür abgestellt, auf dich aufzupassen. Wir haben uns abgewechselt. Außerdem haben wir auch technische Hilfsmittel eingesetzt. Du hast es uns recht leicht gemacht. Du hast dich viel in deiner Studentenbude verkrochen."
"Ich muss meine Abschlussarbeit schreiben", verteidige ich mich.
"Ich weiß!", meint Fee. Dabei schmunzelt sie. "Du bist ein guter Student. Hast hervorragende Noten."
"Auch das weißt du?"
"Natürlich! Es gehört schließlich zu meinem Job, die Person zu kennen, die ich beobachte."
"Werdet ihr Euch abwechseln?"
"Wie meinst du das?", erkundigt sie sich.
"Ich meine, bewacht ihr mich auch in Zukunft abwechselnd? Wer sind die anderen?"
"Warum interessiert dich das?"
"Ich ...