Die Perlenhalskette
Datum: 26.03.2019,
Kategorien:
Romantisch
... antwortete:
"Ich habe mich all die Jahre bemüht unabhängig zu sein. Und jetzt soll ich das aufgebe und mich von Dir abhängig mache? Was mich je meinem alten Beruf am nächsten gebracht hatte, war, dass ich in Schulen putzen durfte."
Hajo sah sie eindringlich an, dann sagte er:
"Du wirst nicht abhängig von mir. Ich will nicht mehr ohne dich sein. Du kannst mich nicht um den Verstand vögeln und dann Angst vor der Zukunft haben."
Fatum schwieg eine zeitlang und dachte nach. Dann sagte sie zu Hajo:
"Ok, ich ziehe bei Dir ein. Wenn es nicht klappt, zahle ich Dir das Geld für die Miete später zurück."
Noch am gleichen Tag räumten sie ein Zimmer frei, das Fatuma nur für sich allein hatte. Sie fand, dass dies völlig ausreichend war und ein zweites Zimmer für sie völlig unnötig sei. Das ganze Haus habe mehr Platz als alle Wohnungen zusammen, in denen sie bisher gelebt hatte. Und mit einem Augenzwinkern bemerkte sie, dass es ja auch sauber gehalten werden muss. Dann schafften sie die ersten Sachen aus ihrer Wohnung herüber. Fatuma ließ nur ihr Bett und ein paar Habseligkeiten zurück, die es ihr ermöglichten dort doch nochmals übernachten zu können, falls es erforderlich war.
Als sie mit der Wohnung fast fertig waren, ging Fatuma nochmals an ihr großes Fenster und schaute hinaus. Sie sah auf die tristen, grauen Nachbarhäuser:
"Hier war mein Zuhause. Auch wenn es nicht schön hier ist, war es mein erstes eigenes Zuhause in Deutschland und ich konnte hier friedlich ...
... und ruhig leben."
Hajo trat hinter sie und nahm sie in den Arm:
"Jetzt hast Du ein neues Zuhause. Genauso friedlich, aber nicht ganz so ruhig."
Dann küsste er sie auf die Beuge zwischen Schulter und Hals und drückte sie fest an sich.
Schnell fanden sie einen gemeinsamen Rhythmus in ihrem neuen Leben. Regelmäßig holte Fatuma noch die Post in ihrer alten Wohnung ab und nach ca. drei Wochen kam sie mit einem Brief von der Bank zu Hajo. Sie sagte zu ihm:
"Ich verstehe den Brief nicht. Kannst Du mir sagen, was die Bank von mir will?"
Hajo sah sich den Brief an und verstand sofort:
"Sie schreiben Dir, dass sich die Zinsen für deinen Kredit ändern."
Als Fatuma das hörte, wurde sie bleich und bekam Panik in ihrem Gesichtsausdruck. Aber Hajo konnte sie sofort beruhigen:
"Es ist alles gut. Sie schreiben, dass sie die Zinsen gesenkt haben und weil sie einen Fehler gemacht haben, gilt dies rückwirkend zum Jahresanfang. Du musst jetzt viel weniger Geld zahlen."
Fatuma konnte es zuerst kaum glauben und war dann außer sich vor Freude. Sie bat ihn, den Brief nochmals sorgfältig zu lesen. Hajo erklärte ihr, dass sie jetzt die üblichen Konditionen für eine Kredit zahlte und dadurch zukünftig mehr Geld am Monatsende übrig hatte. Hajo versuchte sich nichts anmerken zu lassen und es machte ihn sehr froh, dass er Fatuma hatte helfen können, ohne dass sie es wusste.
Ein paar Tage später kam Hajo abends nach Hause und Fatuma überraschte ihn mit einem bunt gedeckten ...