1. Schiffbruch 05


    Datum: 28.03.2019, Kategorien: Schwule

    ... erklärte ihm Tarquin.
    
    Für einen Augenblick schwiegen sie alle drei. Dann setzte Tarquin fort "du erzählst das gerade jetzt weil du es nicht allzu eilig hast, nach Hause zu gehen?"
    
    Hayat schüttelte stumm den Kopf und starrte in die Flammen "rein gar nicht" flüsterte sie.
    
    Hayat räusperte sich "wie lange dauert es denn, dieses Dschungelfloß zu bauen?" sie blickte Tarquin an.
    
    "Keine Ahnung... mit so wenig Ressourcen habe ich sowas noch nie gemacht. Aber... pass auf, wir müssen hier nicht morgen aufbrechen wenn du nicht willst, darum geht es nicht. Aber mit Floß haben wir Optionen, ohne nicht. So lange niemand ernsthaft krank wird sind wir hier ja sicher."
    
    "Okay" sie nickte und stimmte zu.
    
    Wieder schwiegen sie für einen Moment.
    
    "Ich habe es auch nicht eilig" brach Philippe die Stille. "Wieso? Was ist bei dir los?" Hayat sah ihn an.
    
    "Ich bin im Internat weil es ständig Stress mit meinem Vater gab." Tarquin hörte stumm zu. "Er hatte ständig etwas an mir auszusetzen. Kleidung, Musik, was ich tue oder nicht tue, dann meine Noten. Mal waren sie zu schlecht, dann waren sie so gut weil ich nicht genug Zeit mit Freunden verbrachte und so weiter. Immer war irgendetwas."
    
    Phiippe machte eine Pause.
    
    "Er konnte nie akzeptieren ..."
    
    "Dass du schwul bist" fiel Hayat ihm ins Wort.
    
    "Was auch immer" Philippe nickte und vermied das Wort. "Er hat mich immer verleugnet. Als wäre irgendetwas mit mir nicht in Ordung, als sei es meine Schuld dass er sich für mich ...
    ... schämen muss. Mein Vater ist... nunja, er ist sehr groß und kräftig, etwa so wie du" er blickte Tarquin an "und ich war das nie".
    
    "Und deine Mutter?" fragte Tarquin.
    
    "Auch sehr zierlich. Aber sie ist mit einem anderen Mann weg gezogen als ich 14 war. Ich habe sie vermisst aber inzwischen kann sie mich mal. Sie hat mich mit diesem Typen alleine gelassen. Und er wollte dass sein Sohn so ist wie er. Groß und schwer und ... naja, so eben." Philippe warf einen Zweig in die Flammen.
    
    "Du warst nicht gut genug" sagte Tarquin.
    
    "Warum? Was ist denn so falsch an mir?" fragte Philippe flehend.
    
    "Das ist nicht meine Meinung, Philippe" Tarquin sah ihn an "aber es ist wohl seine. Vielleicht hat er im Leben irgendetwas nicht geschafft und dafür musstest du herhalten. Ich urteile nicht über dich" dann blickte er Hayat an "über dich auch nicht. Und ich bitte euch auch dass ihr nicht über mich urteilt. Das Leben geht manchmal seine eigenen Wege."
    
    Die beiden Schüler nickten.
    
    "Naja, also im Internat war ich dann immer die feminine Schwuchtel. Ich meine..." Philippe lachte "ich bin sehr feminin und... das..." er stockte und zuckte mit den Schultern "also... letztlich habe ich mich dann von allen fern gehalten. Auch auf dieser Fahrt."
    
    "Es gibt keinem das Recht, dich zu mobben" sagte Tarquin. Hayat nickte stumm. "Wir sind, wer wir sind. Ich habe auch Entscheidungen getroffen die.... nunja, nicht gut ankamen. Zum Beispiel bei den Behörden" Tarquin grinste spöttisch.
    
    "Das klingt ...
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