Mimi und ihr Professor
Datum: 14.08.2023,
Kategorien:
Verführung
... dass entweder die Uni oder aber mein Haus abbrennen sollte -es wäre doch zu schade, wenn die geistigen Höhenflüge meiner Studenten für ewig und alle Zeiten für die Menschheit verloren wären." Er genoss es sichtlich, ihr seine Überlegenheit zu demonstrieren, und sie blieb nach wie vor defensiv und stumm. Nach einer kurzen Kunstpause, die er, da war sie sich sicher, ganz bewusst einfügte, um die Dramatik der Situation noch zu steigern, fuhr er fort. "Und wissen Sie, wonach ich gerade Ausschau gehalten habe?"
Wiederum schüttelte sie nur mit dem Kopf. Er wandte den Blick nicht von ihrem Gesicht und proklamierte: "Ich war auf der Suche nach Stellen in diesem Machwerk, die Sie nicht irgendwo abgeschrieben haben." Wieder machte er eine bedeutungsschwere Pause, stand auf, stützte die Hände auf den Schreibtisch und beugte den Oberkörper nach vorn, ohne sie aus den Augen zu lassen. "Und wissen Sie, was ich gefunden habe?" Sie kam gar nicht auf die Idee, den Kopf zu schütteln, denn sie versuchte verzweifelt, seinem Blick standzuhalten. Er sprach weiter, sehr leise und jedes Wort betonend. "Nichts, meine Liebe. Ich habe nichts gefunden, das möglicherweise Ihrem eigenen Geist entsprungen sein könnte. Sie haben die unglaubliche Frechheit besessen, mir eine Arbeit vorzulegen, die von vorne bis hinten abgeschrieben ist."
An dieser Stelle hielt sie es nicht mehr aus und senkte den Kopf. Ihre Nerven flatterten, und sie hatte das Gefühl, dass seine Stimme direkt in ihrem Kopf ...
... widerhallte.
Unbarmherzig hackte er weiter auf ihr herum. "Und wissen Sie, wie man so etwas nennt, mein verehrtes Fräulein Großstettner? - Man nennt so etwas ein Plagiat." Er ging jetzt langsam um seinen Schreibtisch, bis er direkt vor ihr stand. "Und wissen Sie auch, was mit Studenten passiert, die die Stirn haben, ein Plagiat abzuliefern?" Mit den Fingern seiner rechten Hand umfasste er ihr Kinn und hob ihren Kopf, so dass sie nicht anders konnte, als ihn wieder anzusehen. Mit seiner allertiefsten Stimmlage setzte er zum Todesstoß an. "Diese Studenten werden exmatrikuliert. Ohne die Chance, das Studium jemals fortzusetzen." Obwohl sie sich vorher geschworen hatte, keine Schwäche zu zeigen, traten ihr jetzt doch die Tränen in die Augen. Und sie hasste sich dafür. Sie verabscheute Frauen, die Tränen als Zeichen weiblicher Schwäche einsetzten, wenn eine Situation zu brenzlig wurde, aber sie konnte nicht anders, zu sehr fühlte sie sich durch seine herablassende Art gedemütigt.
"Sagen Sie mir, Fräulein Großstettner, - Miriam..." "Mimi.." Sie hatte ihn nicht unterbrechen wollen, aber der Einwand rutschte ihr einfach so heraus. "Nennen Sie mich Mimi, ich hasse meinen Vornamen." Er schaute sie mit gerunzelter Stirn an. "Mimi also. Nun gut, Mimi. Sagen Sie mir bitte, in welchem Semester Sie sich gerade befinden." Sie schaute ihn an. "Im neunten, Herr Professor." Sie wusste selbstverständlich, dass er das genau wusste, fühlte aber, dass es äußerst unklug wäre, ihn darauf hinzuweisen. Er ...