1. Im Dienst großer Frauen


    Datum: 24.08.2023, Kategorien: Romantisch

    ... wichtig waren.
    
    "Eine Überwachungskamera?", fragte ich.
    
    "Vielleicht ...", Bianca überlegte. "Vielleicht so etwas ähnliches."
    
    Der Winkel der Kamera war irgendwie seltsam. Es kam mir vor, als wäre das gar kein normales zweidimensionales Videobild, sondern ein Bild, das mehrere Perspektiven enthielt, die irgendwie zusammengerechnet waren. Das Bild hatte Tiefe. Sobald ich meinen Kopf bewegte, merkte ich das. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Gesichter besoders stark hervorstachen.
    
    "Such dir jemanden aus. Zeige mit dem Pointer darauf."
    
    Es fiel mir nicht schwer. Ein blondes Mädchen mit Rucksack, dass sich vom oberen Bildrand Richtung Mitte zu bewegen begann und wahrscheinlich das Bild unten links wieder verlassen würde, gefiel mir besonders. Sie trug ein Kleid, wie ich gut erkennen konnte. Ein helles, legeres Kleid. Sie hatte gebräunte Schultern. Ich knipste den Pointer an und zeigte auf die Nase des Mädchens. Die Kameraperspektive begann sich sanft zu ändern. Die Menschen bewegten sich plötzlich anders. Aber nicht, weil sie etwa aktiv etwas an ihren Bewegungen veränderten, sondern weil sich unsere Sicht auf sie veränderte. Das blonde Mädchen rückte in den Fokus. Die Kamera zoomte heran und begann, dem Mädchen zu folgen. Ich ging ein paar Schritte nach links und dann wieder nach rechts. Dann wieder nach links.
    
    "Das ist unglaublich!", sagte ich.
    
    "Was?"
    
    "Ich kann sie von mehreren Seiten sehen."
    
    Bianca lachte.
    
    "Warum solltest du das nicht ...
    ... können?"
    
    "Weil es eine Aufzeichnung ist? Woher soll die Aufzeichnung wissen, welche Seite ich gerade sehen will?"
    
    Bianca lachte nicht mehr.
    
    "Es ist keine Aufzeichnung."
    
    "Es ist live?"
    
    "Richtig."
    
    Das Mädchen schwenkte jetzt vom Platz ab auf den Fußweg, der in der prallen Sommerhitze lag. Dort waren weniger Menschen. Die Füße des Mädchens steckten in einem Paar dünner Sandalen.
    
    "Geh näher an das Bild heran", sagte Bianca.
    
    Ich machte einen Schritt nach vorn. Das Mädchen wurde noch weiter herangezoomt. Es füllte jetzt fast schon die ganze Bildfläche aus. Ihr schönes, sommersprossiges Gesicht, das einen seidigen Glanz hatte. Wahrscheinlich schwitzte sie.
    
    "Nicht so zaghaft!", feuerte mich Bianca an.
    
    Ich machte noch einen Schritt in Richtung Bildwand. Das Gesicht und der Oberkörper des Mädchens füllten jetzt das Bild. Ich sah die Riemen des wahrscheinlich recht schweren Rucksacks, die an den Schultern des Mädchens rieben. Aber vor allem sah ich das braungebrannte Dekolletee, die Rundungen ihrer Brüste, die bei jedem Schritt erzitterten und von einer bestimmten Bewegung durchlaufen wurden, wie von einer Welle. Den schönen Hals, die vollen Lippen, die glühenden Wangen, den leichten Flaum darauf. So unglaublich scharf und präzise war das Bild, dass ich fast vergaß, dass es ein elektronisch aufgenommener Videostream war.
    
    "Wie ist denn sowas möglich?", fragte ich perplex.
    
    "Schöne Mädchen sind immer möglich", sagte Bianca lächelnd. "Trau dich doch endlich mal ...