1. Nachsitzen mit Frau Ulanowski


    Datum: 25.08.2023, Kategorien: Romantisch

    ... tummelten. "Hey, sieh dir mal die zwergwüchsige Tussi mit den Lackpumps und dem schwarzen Ledermini an!" rief Semih enthusiastisch und deutete auf die sich wie ein Schlangenmensch bewegende Sigrid. Anmutig und geschmeidig und mit einer unglaublich femininen Ausstrahlung versehen, tanzte die schöne Lehrerin neben ihrer Kollegin, die sich weit weniger grazil bewegte. Frau Mösslinger hatte leider auch nicht ganz die Statur der äußerst schlanken und biegsam scheinenden Frau Ulanowski, und so war es kein Wunder, dass Sigrid einige Blicke der männlichen Gäste auf sich zog. Wayne sah Semih böse an, rüttelte ihn und sagte "He Mann, sprich nicht so von meiner netten Lehrerin! Das erlaube ich nicht!". Der Türke war völlig erstaunt von Schlegels Reaktion und erklärte, dass er es ja nicht so gemeint hätte. Gerne wäre Wayne aufgestanden und hätte mit Sigrid getanzt, aber das ging ja leider nicht, da Frau Mösslinger sicher einige unangenehme Fragen gestellt hätte. Wayne forderte Semih auf, auszutrinken und sich aus der Alm-Bar rauszuschleichen. Die beiden fuhren nach Hause, wo Semih auf der Sitzbank des Aufenthaltsraums schlief, während Schlegel noch lange in seinem Bett wach lag und in Gedanken seiner Lehrerin nachhing.
    
    Am nächsten Morgen wurde Schlegel vom Gegrunze seines Freundes geweckt, der sich mit Waynes vorsintflutlicher Kaffeemaschine gerade eine Kanne marokkanischen Kaffees aufbrühte, mit brennender Kippe in der Gosche und Haaren wie Don King, der Promotor von Muhammad Ali. ...
    ... "Günaydin, Schlegel. Hast du deinen Doperausch ausgeschlafen? Da in der Alm-Bar waren ja außer der Zwergin mit dem Ledermini nur wirklich absolute Pfeffergrätzen zu sehen! Wie kannst du es bei diesen Landwirten nur aushalten? Warum kommst du nicht nach München zurück?" feuerte der Dealer einen wahren Redeschwall auf Schlegel ab. Wayne erhob sich mühselig, blickte sich um und roch den Duft des hervorragenden Kaffees aus dem Hohen Atlasgebirge. Er stand auf, zündete eine John Player an und zog den Rauch tief in seine schwarze Raucherlunge. "Keine Ahnung, vielleicht sind die Menschen hier ursprünglicher und ehrlicher als in der Stadt!" beantwortete er die Frage des Türken. Dann trank er mit Semih dessen phantastischen Kaffee und ging die Treppe hoch ins Bad, wo er schiffte und sich oberflächlich wusch. In der Zwischenzeit war Semih schon reisefertig und schüttelte ihm zum Abschied die Hände. "Pass auf dich auf, Wayne. Und sag deiner scharfen Lehrerin, dass sie sich vor Semih, dem großen Sultan, in Acht nehmen soll!" Daraufhin packte der Drogenhändler seine Tasche und verschwand nach draußen zu seinem Ford Taunus. Eine Weile, nachdem Semih sich vom Acker gemacht hatte, richtete Schlegel das Sofa und brachte seine Bude halbwegs in Ordnung. Was mit dem angebrochenen Samstag machen? Er ging rüber in die Küche zu Nelly, sagte Hallo und fragte die Bulgarin, ob er ihr helfen könnte. "Freilich, Wayne. Kannst du für mich nach Aigen fahren und auf dem Markt die Sachen, die auf der Liste ...
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