Junge Liebe und ein weißes Boot
Datum: 20.09.2023,
Kategorien:
Romantisch
... auf den Oberarm: "Du Quatschkopf! Typischer männlicher Lesemuffel! Nicht mal sowas wie Stephen King? Von dem habe ich alles gelesen. Nur damit du weißt, das ich nicht nur Mädchenbücher lese." "Wie schön für dich! Aber ich liebe andere Qualitäten an dir, als deine Belesenheit." Ich tat unbeeindruckt.
Mit einem mal richtete sie sie sich auf und ihr Blick spannte sich an und sie schaute kon-zentriert in Richtung Süden über den See zum Himmel. "Siehst du nicht diese dunklen Wolken!"
Hätte ich sie doch noch mehr liebevoll gestreichelt, damit sie weiter ruhig bei mir gelegen wäre. Dann beruhigte ich sie: "Das schaffen wir schon noch rechtzeitig zum Vereinsheim. Du bist doch sowieso mit dem Auto gekommen."
"Eben nicht! Unseren Peugeot brauchten meine Mutter und Melissa, weil ihnen einfiel sie müssten ja heute zu Tante Berta fahren, um neuen Apfelmost zu holen; und Papa lässt mich nicht mit seinem Dienstwagen fahren."
Jetzt war ich es, der sich aufrichtete und sich Sorgen machte: "Du bist die ganze Strecke mit dem Fahrrad hergefahren." Sie nickte zur Antwort. Ich redete weiter. "Und ich habe mich auf dein Wort verlassen, als wir telefonierten und du mir sagtest, das du mit eurem Auto kommen würdest. So genau habe ich nicht nach dem Wetterbericht geschaut. Ich dachte ja, das Gewitter käme erst tief in der Nacht, wenn wir längst wieder zu Hause sind."
"Genau das dachte ich auch", gab sie kleinlaut von sich. Und dann schaute sie mich mit flehendem Blick an und sagte: ...
... "Lass uns nicht leichtsinnig sein! Wir können in diesem Sommer noch so oft herkommen!" Ich sagte dann ruhig und leise: "In Ordnung. Wir fahren zurück zum Bootsteg." Dann stand ich auf und hob mein T-Shirt vom sandigen Boden auf und zog es mir an und wir bestiegen ruhig unser Ruderboot für die Rückfahrt.
Obwohl es jetzt zu den dunklen Wolken dazu kommend, langsam begann zu dämmern, wurde es nicht kühler, sondern die Luft war noch dumpfer und wärmer. Der leichte Sommerwind, der den Abend lang so schön wehte, war weg. Leonie zeigte eine Lässigkeit und Ruhe und schaute bedächtig auf mich und auf das Ufer mit den riesigen Bäumen und dem dichten Schilf davor. Die Sonne blickte nur noch hier und da, durch die zunehmende Wolkendecke. Eine innere Unruhe war dann doch in mir, musste ich mir eingestehen und wenn ich mir Leonie so aufmerksam beim Rudern anschaute, spielte sie ihre Coolness auch nur. Wir hatten uns unseren romantischen Abend am See anders vorgestellt. Auf einmal kam es mir so vor, als bräuchte ich länger für die Rückfahrt als für die Hinfahrt. Währenddessen kam der Wind zurück und jetzt war er heftiger. Er zog eine Gänsehaut über den See und unsere Haut. Es wurde schneller dunkel, als wir es uns gedacht hatten. Sogar die Telefone ließen wir in unseren Rucksäcken zurück und ich musste die Uhrzeit einschätzen. Vermutlich war es schon nach neun Uhr. Aber erst als der erste Blitzstrahl über den Abendhimmel zuckte, wurde unsere gegenseitige Spannung spürbarer. Dann folgte das ...