EWK 03 - Wie Tickt Der Fotograf
Datum: 06.04.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... länger gefallen lassen. Lass ihn uns fertig machen!"
Wir redeten uns in Stimmung und dann kam wieder eine Stimme aus dem OFF "und was machen wir?" fragte Gerd
"Lass uns heute Abend das bei Larissa und Maxim besprechen!" meinte Cora bestimmend "und lasst euch was einfallen. Ich gehe jetzt duschen!"
Gerd und ich gingen ins Haus. Wir wollten nicht, dass uns jemand belauschte. Sein Arbeitszimmer ging nach vorne raus und wir hofften, dass wir hier nicht beobachtet wurden. Er hatte sich vor Jahren den Luxus geleistet und war stolzer Besitzer eines Flipcharts. Auf dem Papier fingen wir an Ideen festhalten. Ich fand es cool mit Post-Its, Markern zu schreiben oder zu zeichnen. Dann versuchten wir uns an einer Mind-Map. Auch die zweite Seite sah ziemlich chaotisch aus.
Es war schon fast 17:00, als Gerd meinte, wir sollten Spieletheorie mal probieren. Für komplexe Situationen, die vom Verhalten anderer abhängig sind, ließe sich so schneller eine Entscheidung herbeiführen .
"Es ist wie ein Brettspiel, deine Entscheidungen ist abhängig von den Zügen der anderen Spieler vor und nach deiner Entscheidung. Also muss man immer die Aktionen und Reaktionen der Mitspieler berücksichtigen." dozierte er "Die Handlungen des Fotografen ergeben sich aus dessen eigenen Interessen. Wir müssen in unserer Strategie dem Rechnung tragen. Was will also der Fotograf von uns? Wieso hat er uns das Bild geschickt?"
Ich nickte, verstand sogar worüber er redete "In der Spieletheorie werden ...
... verschiedenste Situationen als Spiel modelliert. Dabei müssen wir uns jeweils auf einen Ablauf einigen. Alternativen werden dann ein anderes mal besprochen. Wir überlegen uns dann die Spielzüge, die uns zur Verfügung stehen. Und am wichtigsten, wir überlegen uns, was wir gewinnen oder verlieren, wenn das schief geht"
"Also müssen wir nachher die Interessen des Fotografen besser verstehen und uns verschiedene Spiele überlegen. Eins nach dem anderen spielen wir dann durch! Hab ich das richtig verstanden?" ich schaute Gerd an
Er grinste über das ganze Gesicht "Erfasst! Ich glaube am Besten erkläre ich nachher das Gefangenendilemma. Das ist am nächsten an unserer Situation und wird häufig gespielt. Es geht dabei nicht nur um das Verhaltens von Kriminellen, sondern es geht auch um unser Verhalten. Und meistens kommt dabei raus, dass die vermeintlich beste Strategie durch die Unkenntnis über das Verhalten des Fotografen zu einem für uns nicht optimalen Ergebnis führen wird."
"Also geht eigentlich um zwei Kriminelle, die unabhängig voneinander verhört werden. Sie wissen nicht, was der andere sagt. Der Nutzen der Strategie hängt von der Wahl des jeweils anderen ab. Das bedeutet für uns so etwa. Hören der Fotograf und wir auf, so haben wir zwar ein paar Wochen Frust, aber dann geht unser Leben normal weiter. Er erfreut sich an den Bildern, die er bereits hat und wir fangen wider an normal zu leben. Machen der Fotograf und wir weiter, kann das für uns alle unangenehm werden. Macht ...