Mousse au Chocolat
Datum: 08.11.2023,
Kategorien:
CMNF
... Frau ausgewählt haben.“
Krogmann – immer noch unsicher- überlegte was er tun sollte.
War das ein Scherz? Ein Test? Eine Falle? Oder wirklich nur eine höfliche Geste?
Um Zeit zu gewinnen griff er zum letzten Gang des Menüs. Ein kleines Glas, gefüllt mit einem dunkelbraunen Dessert, sorgfältig dekoriert mit kleinen Stücken von Nüssen oder Mandeln. Nachdenklich schob er einen ein Löffel in den Mund. Das Angebot komplett ablehnen konnte er nicht. Die Tänzerinnen waren vermutlich im Nebenberuf beim Geheimdienst beschäftigt. Wenn er irgendeine Dame der Gesellschaft wählt, riskierte er, in die internen Machtkämpfe oder Intrigen des Landes involviert zu werden. So entschied er sich kurzentschlossen für die Flucht nach vorn.
„Ich hätte gern die Köchin, das Mouse au Chocolat zubereitet“. Er deutete auf die Menükarte, auf der die Speisenfolge auch kleine Porträts der Köche illustriert wurde. Tatsächlich zeigt das letzte Bild eine Frau. Die Präsidentin wirkte kurz verdutzt, dann lachte sie „Ja, wenn sie es wünschen. Sind sie sicher?“
Krogmann blieb höflich bei seinem Wunsch und die Präsidentin verabschiedete sich. Das Fest endete dann überraschend schnell, eine halbe Stunde später saß Krogmann erschöpft mit einem Glas Wein im bequemsten Sessel seiner Suite, als es leise an der Tür klopfte. Die Frau, die dann das Zimmer betrat, wirkte etwas deplatziert in dem luxuriös eingerichteten Raum. Sie trug noch immer Küchenkleidung - einen einfachen hellgrünen Kittel, kombiniert ...
... mit einer dunklen Hose. Der Kittel war befleckt, unter ihren den Achseln waren Schweißflecken zu erkennen.
Nach kurzem Zögern fragte sie „Sind sie Botschafter Krogmann?“. Er nickte überrascht, bis jetzt war er sich immer noch unsicher gewesen, wie ernst er die Worte der Präsidentin nehmen konnte. Doch jetzt stand die Frau vor ihm.
„Ich bin Mara. Es ist mir eine Ehre, heute die Nacht mit ihnen zu verbringen“ sagte sie. In ihrer Stimme war keine Verlegenheit zu erkennen. Selbstbewusst und stolz stand sie vor ihm. Krogmann verfügt über einige Erfahrung im Umgang mit Frauen, doch diesmal verließ ihn seine Selbstsicherheit. So war es Mara, die nach kurzem Warten sagte „Ich würde jetzt gern duschen.“
Er nickte und wies auf die Tür zum Badezimmer. Inzwischen hatte er seine gewohnte Souveränität zumindest teilweise wieder gewonnen. „Herzlich willkommen. Es ist auch mir eine Ehre.“ Auf der Schwelle der Tür zum Bad zögert Mara. Sie drehte sich um und sah in nachdenklich an. „Möchten sie vielleicht zusehen?“ fragte sie.
Zur eigenen Überraschung nickte Krogmann. Mara schien eine jener Frauen zu sein, die die Wünsche eines Mannes wie in einem Buch lesen konnten. Etwas verlegen ging er nach ihr in das geräumige Bad und setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke. Mara begann ohne Umschweife methodisch ihre Kleidung abzulegen. Unter der Arbeitskleidung trug sie nur noch eine BH und ein Unterhöschen, beides in einfachem hellem Grau, praktisch, bequem, nicht hässlich.
Krogmann hatte ...