1. Neue Nachbarn


    Datum: 20.11.2023, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    Es war die für mich wie immer übelste Zeit im Jahr. Der Winter zieht sich ewig hin, es ist trübe und kalt, kein Blatt an den Bäumen, alles kahl und grau. So war die Stimmung auch nicht die Positivste, die ich haben konnte. Zudem nervten dann auch noch die neuesten Ergüsse eines wahnsinnig gewordenen Hampelmanns in Berlin, der die ohnehin schon schwer gebeutelte Sozialgemeinschaft noch weiter einschränken wollte.
    
    Aus dieser recht depressiven Grundstimmung heraus fiel es mir schwer, mich auf etwas Schönes zu freuen. In den wenigen hellen Momenten, die ich hatte, malte ich mir aus, wie ich mir im Sommer einen Mann angeln könnte, der mich aus meiner Lethargie reißen und mich wieder zurück auf die Sonnenseite des Lebens bringt.
    
    Eigentlich war ich immer eine lebenslustige Frau, die den Menschen mit offenem Herzen und manchmal auch mit etwas zu weit geöffneter Bluse begegnete. Nach dem Tod meines Partners vor zwei Jahren schaffte ich es aber kaum noch, mich jemandem zuzuwenden.
    
    Selbst die für mich sonst so ungeheuer wichtige Selbstbefriedigung passierte immer seltener und riss mich nicht aus meinem Lebensloch. Ich hatte also eine echte Krise. An eine Psychotherapie war nicht zu denken, die Wartezeiten, überhaupt einen Termin irgendwo zu ergattern, waren unendlich. Daran war natürlich der Pandemiequatsch schuld, denn ich glaube, dass es vielen Menschen so wie mir erging.
    
    So kam ich mir gefangen vor, in meiner täglichen Tretmühle eingesperrt und ohne richtige Aussicht auf ...
    ... baldige Besserung meiner Situation.
    
    Gegenüber dem Haus, in dem ich lebte, gab es eine Veränderung. Dieses Haus stand fast ein halbes Jahr leer. Man sagte, dass Erbstreitigkeiten der Grund war, dass dieses an sich schöne Haus unbenutzt herumstand. Nun, ich kümmerte mich nie um eine wirklich enge Nachbarschaft, mir reichte es schon, wenn man sich einen guten Tag wünschte oder bestenfalls ein kurzes Schwätzchen hielt.
    
    Nun zog dort eine vierköpfige Familie ein, ein Mittvierziger-Ehepaar mit zwei Kindern, einem kleinen Mädchen und einem Sohn, der schon deutlich reifer war.
    
    Auf den ersten Blick war es eine ganz normale Familie, in der beide Elternteile berufstätig waren und die Kinder schulpflichtig.
    
    Das Haus stand also den Großteil des Tages leer, aber abends konnte ich dann in die hell erleuchteten Fenster einer offenbar glücklichen Familie schauen.
    
    Der Vater war sehr attraktiver und freundlich wirkender Glatzkopf, der n beiden Armen tätowiert war, seine Frau hingegen eher unauffällig, aber dennoch hübsch und mit toller Figur gesegnet.
    
    Der Sohnemann kam ganz nach seinem Vater und war wie der auch sehr attraktiv.
    
    Ab und an kam man sich beim Begegnen allmählich etwas näher und so lernte ich die Familie als Benno und Carola mit den Kindern Hauke und Svenja kennen.
    
    Carola lud mich eines Tages zum Abendessen zu sich ein und ich schaffte es sogar, mich darauf zu freuen. Es war ein sehr schöner Abend, an dem ich etwas über den Hintergrund der Familie erfuhr und ...
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