1. Mein bester ehemaliger Freund


    Datum: 17.12.2023, Kategorien: Ehebruch

    ... meinem dauernden Stress machen würde ich bei der Therapie auch nicht weiterkommen.
    
    Der erste Termin kam aber und ich war zeitig da, Alex auch und ich hatte erwartet einen älteren Mann mit grauen Haaren und Nickelbrille anzutreffen, stattdessen war es eine nette junge Frau, etwa in unserem Alter, adrett gekleidet und auch sonst sympathisch.
    
    Sie bat uns rein und erklärte uns erstmal ihren Auftrag, dann sagte sie, "sie geht immer in Schritten vor bei sowas, zuerst kommt der Beschuldigte zu Wort, also Alex. Bei dem nächsten Termin wäre ich dran. Sie wolle erstmal die Gefühle ausloten, die bei dem Vorfall entstanden sind und wie es dazu führte".
    
    Also war beim ersten Mal Alex dran, sie erzählte alles, wie es dazu kam, sie hatte einen Kurzschluss, die dauernden langen Trennungen, das Meckern über Bernd von ihrem Vater, wenn er wieder wegmusste und etwas Alkohol, dazu kam noch, dass sie Gerd ja schon ewig kannte und sie nie vermutet hätte, dass er ihr Gefühlschaos ausnutzen würde.
    
    Sie hatte es erst richtig analysiert als Bernd mit dem Stock zugeschlagen hat, sie sagte auch dass sie aufrichtig bereuen würde, seitdem nie mehr einen anderen Mann auch nur ein Küsschen gegeben hatte, noch nicht mal ihrem Vater, der Bernd seitdem sowieso verteufelt, zu Unrecht, sie habe den Mist gemacht nicht er.
    
    Sie redete fast die ganze dreiviertel Stunde, die Therapeutin unterbrach sie nur 3 mal wegen einer Zwischenfrage.
    
    Als die Zeit rum war sagte sie, "wir sehen uns in genau einer ...
    ... Woche, dann bist du dran Bernd".
    
    An der Türe fragte ich sie, "geht es nicht etwas schneller, ich bekomme vielleicht Ärger auf der Arbeit".
    
    "Nein Bernd, mein Terminkalender ist voll und auch ich habe einen Ehemann, der meine Aufmerksamkeit verdient".
    
    Eine Woche später wir saßen wieder da und ich erzählte meine Gefühle, auch das ich es von meinem damaligen besten Freund nie erwartet hatte, immer gedacht habe, unserer Ehe wäre perfekt und dem Moment als ich es sah.
    
    Diesmal bekamen wir aber für nächstes Mal eine Hausaufgabe, wir sollten jeweils schreiben, wie wir uns fühlen würden, in der Rolle des anderen. Nicht kurz, drei Seiten sollten es schon sein und wir sollten es einen Tag vor dem Gespräch abgeben.
    
    Ich an Alex Stelle, ich dachte bis zum Wochenende dauernd darüber nach. Mir fiel nichts ein, erinnerte mich an dem was sie sagte beim ersten Termin und fing an zu schreiben, es war etwas von Trennung drin, etwas vom Alleinlassen, eigentlich alles was Alex gesagt hatte. Ich kam auf dreieinhalb Seiten, bei Alex waren es fünf. Sie konnte sich sehr gut in mich hineinversetzen.
    
    Beim Abgeben traf ich sie, "Bernd können wir vielleicht einen Kaffee zusammen trinken. Ich schaute sie an, wenn es dabeibleibt, sagte ich ihr. Ganz sicher, einen Kaffee und etwas reden".
    
    Wir gingen in ein kleines Café auf der anderen Straßenseite, nahmen beide einen Latte und setzten uns. Redeten etwas über allgemeine Themen und Alex sagte mir, dass sie lange über das nachgedacht hatte, was ...
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