1. Seltsame Tage #05


    Datum: 12.04.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... lässt.
    
    Es klingelt und ich eile nach unten, wo er bereits wartet. Irgendwie schaut er seltsam aus, mit der Krücke und humpelnd. Ungewohnt, da ich ihn eigentlich nur als jemanden kenne, der rumspringt und sportlich ist.
    
    „Ich dachte mir, wir gehen einfach etwas in Richtung Park und schauen, ob wir uns da gemütlich hinsetzen und was essen oder trinken."
    
    „Hört sich gut an." Sage ich und hake mich unter.
    
    Im selben Moment erschrecke ich mich selbst ein wenig darüber, aber irgendwie will ich das genau so, genau in diesem Moment. Wir kommen ziemlich langsam voran, was natürlich an seinem kleinen Handycap liegt. Irgendwie finde ich das aber ganz angenehm nicht zu hetzen.
    
    „Wie geht's eigentlich Michael?" frage ich.
    
    „Körperlich gut, aber alles andere ... Tja, da will man nichts Genaues zu sagen. Fahr doch hin, als Verwandte bekommst du vielleicht eher Infos."
    
    „Bin ja nur angeheiratet und nicht wirklich verwandt. Also eigentlich eine Stiefcousine... oder so ähnlich."
    
    „Ich steh auf Stiefcousinen." Sagt Frank, grinsend.
    
    „So, wie ich gehört habe stehst du auf alles, was Brüste hat."
    
    „Was meinst du?"
    
    „Micha hat mir vielleicht mehr über dich erzählt, als dir lieb ist." Frank bleibt stehen und ich gehe weiter. Als ich mich umdrehe, schaut er mich ziemlich entgeistert an.
    
    „Wärst du mir unsympathisch, wären wir nicht hier unterwegs. Also los, komm."
    
    Sein Gesicht entspannt sich und er humpelt mir hinterher. Wir schlendern ein paar hundert Meter weiter und ...
    ... setzen uns in einen der Strandkörbe eines kleinen Cafés mit Blick auf einen der Teiche im Park.
    
    Nachdem wir uns zwei Milchkaffee bestellt haben, lehne ich mich im Korb an Frank und schaue etwas in den Himmel, während er mir irgendwas erzählt. Irgendwie höre ich gar nicht richtig hin, da ich noch immer damit beschäftigt bin, wie weit ich bei ihm gehen soll, oder will.
    
    Was er erzählt nehm ich dabei irgendwie, wie durch einen Schleier wahr, bis zu dem Punkt, als er mich erwähnt. Also nicht mich jetzt, sondern mein anderes Ich.
    
    „Irgendwie bin ich ja etwas erleichtert, dass nicht mein Auto Schrott ist. Aber verrate das nicht Micha, ok? Das ist unser Geheimnis."
    
    Ich nicke und er grinst. Wenn er wüsste, denke ich mir. Aber irgendwie fände ich es auch schade, wenn sein Auto jetzt Schrott wäre, denn es ist ja ein Ford aus den 70ern, um den es viel Schader wäre, als um meinen BMW von der Stange.
    
    „Was wäre denn so Schade, wenn es dein Auto erwischt hätte?" frage ich, da ich ja eigentlich nicht wissen kann, was er fährt.
    
    „Weil ich einen Klassiker habe. Unbezahlbar."
    
    „Soso..."
    
    „Wir sind doch nicht hier, um uns über Autos zu unterhalten, oder?"
    
    Stimmt, da hat er wohl Recht. Wir reden über dies und über das, während wir uns noch etwas zu essen bestellen. Er fragt mich ziemlich aus und ich muss aufpassen, mich nicht zu verplappern.
    
    Irgendwie genieße ich das, mich mit ihm zu unterhalten, obwohl ich das Gefühl habe, dass er daraufhin arbeitet mir an die Wäsche zu ...