Morgentau
Datum: 23.01.2024,
Kategorien:
Romantisch
Nebelschleier hängen wie ein Geflecht aus Zuckerwatte hauchzart über dem Tennsee. Mit ihrer frühmorgendlichen Energie bahnen sich erste Sonnenstrahlen ihren Weg unaufhaltsam zwischen den Zweigen der Tannen hindurch. Rötlich spiegelt sich ihr Licht im Morgentau, der den Schilfgürtel mit seinen feuchten Perlen benetzt. Längst haben die Gipfel des Karwendelgebirges den neuen Tag begrüßt, während noch im Tal die kühle Frische der Nacht dominiert.
Flach und gleichmäßig geht mein Atem. Mit jedem Zug hebt er Deine Hand, die sanft auf meiner Bauchdecke ruht. Es ist unsere erste gemeinsame Nacht in unserem neuen Wohnmobil. Du hast Dich an mich geschmiegt. Obgleich ich noch halb schlafe, spüren die bereits hellwachen Sensoren meiner Haut, dass Du nackt bist. Genauso nackt wie ich, denn ich schlafe immer nackt. Aber Du? Sonst schläfst Du selbst im Sommer nie ohne Nachthemd.
Die Wahrnehmung Deiner Nacktheit infiltriert meinen Traum, lässt mich langsam zu mir kommen und Dich mit erwachendem Bewusstsein mehr und mehr spüren. Deine Nähe elektrisiert meine Gefühlswelt, zwingt mich beinahe, in Deine wundervollen blauen Augen zu blicken und Dir einen guten Morgen zu wünschen. Aber nein, ich lasse Dich nicht merken, dass Deine Berührung mich erweckt hat, stelle mich weiter schlafend.
Mit unendlicher Zärtlichkeit zeichnen Deine Fingerspitzen Buchstaben auf meine Bauchdecke. Unbemerkt von Dir lächle ich in mich hinein, während ich sie zu Worten zusammenfüge. Worten, die wir uns schon ...
... so oft gesagt und jedes Mal ernst gemeint haben. Mein Lächeln nicht auf meinen Lippen erscheinen zu lassen, fällt mir unendlich schwer. Still und passiv möchte ich diesen wundervollen Augenblick genießen, möchte Dich im Glauben lassen, dass allein Du bereits wach bist.
Mit einem Ausrufezeichen beendest Du das Streicheln Deiner Worte. Deine Finger tun dies, indem sie an meiner Linea Alba herabgleiten, bis zum Ansatz der kurzgeschorenen Lockenpracht, die meine Männlichkeit umgibt. Den Punkt des Ausrufezeichens setzt Du etwas tiefer, genau auf jenen Teil meines Körpers, der sich von allen am meisten nach Deiner Berührung verzehrt. Auch diesmal lässt er sich von ihr zu voller Größe erwecken.
Gleich einem Ring formt sich Deine Hand um den Emporkömmling, der sich Dir größer werdend entgegen drängt, während Deine Finger langsam an ihm auf und ab gleiten. Mich Dir nicht entgegen zu drängen, gelingt mir nur mühsam. Die Feinfühligkeit Deiner Berührung raubt mir beinahe die Sinne, als sie das empfindsame Bändchen an meiner Unterseite aufspürt. Dich mein Begehren in diesem Augenblick nicht spüren zu lassen, verlangt mir alle Selbstbeherrschung ab.
Langsam richtest Du Dich auf, ziehst die dünne Baumwolldecke in Zeitlupe von meinem Körper, bis ich Dir völlig ausgeliefert bin. Steil ragt mein Objekt Deiner Begierde empor, als Du Dich über mich bewegst. Durch meine geschlossenen Augenlider nehme ich Dich wahr. Der schwache Schimmer, der mein Gesicht soeben noch durch das Dachfenster ...