Daniela
Datum: 02.03.2024,
Kategorien:
Transen
Die Kindheit von Daniela war ein trauriges Kapitel. Bis zu seinem neunten Geburtstag lebte er als ganz normaler Junge in einem Haus mit Garten. Die Eltern von Daniel, Christa und Manfred Echt, hatten es mit viel Eigenleistung gebaut. Wenn alles gut gegangen wäre, hätte die kleine Familie dort glücklich leben können. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen. Manfred, Daniels Vater verlor seine Arbeit. Die Firma, in der er arbeite, musste Insolvenz anmelden und die Mitarbeiter wurden freigesetzt. Freigesetzt! Was für ein höhnisches Wort. Die Arbeiter wurden nicht mehr entlassen, nein sie wurden für den Arbeitsmarkt freigesetzt.
Leider gab es keine Arbeit für Manfred, jedenfalls nicht so schnell wie er sie hätte haben müssen. Das Ende vom Lied war eine Zwangsversteigerung des Hauses, eine Menge Schulden und ein tiefes Loch in das Daniels Eltern stürzten. Sie mussten aus ihrem Haus ausziehen und in eine Wohnung einziehen, die in einem sozialen Brennpunkt lag. Eine Hochhaussiedlung mit heruntergekommenen kleinen Wohneinheiten, nach Urin stinkenden Fluren und vor den Hauseingängen herumlungernden Jugendlichen die meist alkoholisiert der Bewohner anpöbelten.
Daniel passte hier gar nicht hin, schon in der ersten Woche wurde er von den anderen Jungen in seinem Alter als Heulsuse beschimpft und gemobt, das Gleiche passierte in der Schule. Zu Hause bekam er keine Hilfe, sein Vater hatte begonnen zu trinken, hatte aufgegeben und seine Mutter, die in dieser Zeit um Jahre ...
... gealtert war, würde auch diesen Weg einschlagen. Zu Anfang hatten sie versucht für sich und ihren Sohn das Beste aus der Situation zu machen, doch als sie die traurigen Augen ihres Kindes sahen, zerbrachen sie daran, suchten das Vergessen im Alkohol.
Daniel zog sich immer weiter in sich zurück, seine Noten in der Schule wurden schlechter. Die Lehrer wussten, woran das lag, konnten jedoch nichts machen. Daniel war ein Kind von vielen und die Lehrer schon lange desillusioniert.
In der Siedlung lebten viele Kinder, die meisten schon von der Umgebung verhärtet und von der Überzeugung durchdrungen das der Stärkere immer recht habe. Daniel wollte und konnte sich ihnen nicht anschließen. Die Kinder waren einfach zu roh und ungestüm. Seine Versuche Freunde zu finden endeten immer mit Tränen. Bei den Eltern fand er keinen Trost, sein Vater meinte nur das er sich durchsetzen solle, hätte er selber früher auch gemusst. Seine Mutter gab ihm zwar Zärtlichkeit und versuchte ihn zu trösten, doch zu oft passiere das mit glasigen Augen und einer Schnapsfahne vor der sich Daniel ekelte.
Der Zufall wollte nun das im gleichen Block ein weiteres unglückliches Kind wohnte, nur zwei Etagen tiefer. Es war ein zwölfjähriges Mädchen, das auf den schönen Namen Eleonore hörte. Hätte es Freundinnen gehabt, würden die sie bestimmt Leo gerufen haben. Doch es gab keine Freundinnen und die Spitznamen, die sie bekam, lauteten Rotfuchs, Reineke, Rostschädel oder auch Durazell. Letzteres war abgeleitet ...