Prosperos Revier
Datum: 21.04.2019,
Kategorien:
Romantisch
... alte Fritz. Mit dem prügelt er sich schon seit zwei Jahren hier rum. Wobei Fritz erstaunlicherweise immer den Kürzeren zu ziehen scheint. Hast du gesehen, wie groß der ist? Er hat mal versucht, Prospero ins Haus zu folgen. Ist in der Katzenklappe stecken geblieben. Das war allerdings zum Schreien komisch."
"Fritz the Cat. Auch nicht schlecht. Ja, gestern Nachmittag habe ich ihn zum ersten Mal bewusst gesehen."
Mein nächster Satz blieb mir im Halse stecken. Diesmal hatte mich der ungebrochene Augenkontakt mit dieser faszinierenden Frau händisch auf Abwege gebracht. Das war nicht mehr Prosperos Bauch. Ich streichelte ihre Hand. Die sie nicht zurückzog.
Im Gegenteil, sie drehte ihre Handfläche nach oben. Ließ es zu, dass ich zart darüberstrich. Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen. Dann gab sie sich allerdings doch einen Ruck.
"Komm Schatz, geh mal zu Lars auf den Schoß. Ich würde gerne an meinen Tee kommen."
Den hätte ich ihr natürlich auch reichen können, aber ich war für den Moment zu verwirrt, um irgendwie zu reagieren. Prospero schien aber ohnehin eigene Pläne zu haben. Ohne sichtbaren Missmut sprang er von ihrem Schoß und verschwand in Richtung Küche.
"Oh, er scheint noch einen Kontrollgang machen zu wollen. Vielleicht hättest du den Namen seiner Nemesis nicht erwähnen sollen", interpretierte ich diese Aktion.
"Vielleicht. Er ist ein sehr sensibles Tier. Spürt sofort, wenn meine Aufmerksamkeit anderswo ist."
Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit ...
... verursachte ganz schönes Herzklopfen bei dem Empfänger. Auch, dass sie nach Abstellen der Tasse keinerlei Anstalten machte, die nun nicht mehr zweckgebundene Nähe aufzugeben. Sich stattdessen nur etwas eindrehte, den Kopf auf ihre Hand stützte, nachdem sie den Arm auf der Sofalehne platziert hatte.
"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre böse drum", wagte ich einen weiteren kleinen verbalen Vorstoß. Suchte und fand gleichzeitig ihre freie Hand, die gerade noch so über ihren Schenkel ragte.
"Bleib bei der Ehrlichkeit. Die musste ich zu lange vermissen. Wie so manch anders. Du hast schöne Hände", eröffnete sie mir und sah sich ganz ruhig an, wie ich ihre streichelte. Was sie erwiderte.
"Du auch. Fiel mir schon beim letzten Mal auf. Nicht, dass der Rest..."
"Psst. Das ist mein Lieblings-Nocturne."
Okay. Ja, das war besonders schön. Ich mochte zwei andere lieber. Aber hatte keinerlei Probleme, den Mund zu halten. Außerdem unterhielten sich unsere Hände ja fortwährend weiter. Und wir sahen uns nun wieder in die Augen. Ich dehnte meine Streicheleinheiten auf ihren Unterarm aus.
Mir war schon klar, dass ich dies genauso gut auf ihre nackten Schenkel hätte erweitern können, auf denen ihr Arm ja ruhte. Das aber die Sache entweder beendet, oder in die falsche Richtung gelenkt hätte. Allen Sprüchen zum Trotz dachte ich in diesen Momenten überhaupt noch nicht so weit.
Nur minimal weiter zu dem aktuellen Geschehen. Lehnte mich ganz langsam vor, fast wie in ...