Die alte Dame aus dem Haus
Datum: 31.03.2024,
Kategorien:
Reif
... war dem aber nicht so. Den meisten ging es um einen One-Night-Stand, und auch der Sex mit ihnen befriedigte mich nicht unbedingt, weil ich mir meiner Austauschbarkeit durchaus bewusst war. Irgendwie fand ich es seltsam: Angeblich sind wir eine Generation, die aufgeklärt ist und sich hemmungslos dem Sex hingibt, aber viele standen doch nur auf ein schnelles Rummachen. Vielleicht ist Sex gar nichts anderes, dachte ich, vielleicht ist es nicht mehr. Die große Magie blieb jedenfalls aus.
Eines Tages sprach mich Frau K. von ihrem Fenster aus an. "Haben Sie das nötig?" Ich stutzte. "Was meinen Sie?" - "Diese billigen Schlampen, die Sie immer mit nach Hause nehmen. Eine hohler als die andere." Ich war überrascht, dass sich Frau K. offensichtlich wirklich mit meinem Sexualleben beschäftigte. Zu sagen wusste ich nichts. Irgendwie war es mir auch peinlich, dass sie scheinbar wusste, dass ich nicht wirklich befriedigt war durch meine Partnerinnen. Ich beschloss, Frau K. zu ignorieren. Aber es beschäftigte mich. Ihre Worte kreisten immer wieder in meinem Kopf herum. Sie hatte ja Recht, diese alte Frau. Ich weiß gar nicht, warum - aber aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund ging ich eine Etage tiefer und klingelte bei ihr. Ich hatte die Uhrzeit total vergessen.
Erst, als Frau K. im Nachthemd mit einem übergeworfenen Morgenmantel öffnete, wurde mir klar, dass es ja bereits nach 22 Uhr war. Sie öffnete die Tür nur einen Spalt. "Gibt's ein Problem?" fragte sie misstrauisch. "Wie ...
... haben Sie das heute Nachmittag gemeint?" fragte ich einfach heraus. Heute denke ich mir, dass mein ganzes Verhalten vollkommen krank war, aber vielleicht sollte es so sein. Ihre Laune war verständlicherweise nicht gerade die beste. "Das ist jetzt nicht Ihr Ernst!" brummelte sie. "Entschuldigung, aber es beschäftigt mich, ich kann nicht schlafen deswegen." stammelte ich. "Und deshalb darf ich jetzt auch nicht schlafen..." stellte Frau K. in ihrer trockenen Art fest. Ja, ich gebe es zu, es war absolut dumm von mir gewesen. Um so überraschter war ich, dass Frau K. ihre Tür öffnete und mich hereinbat.
Ich betrat nun ihre Wohnung, ihr Heiligtum, das sie nie verließ. An den Wänden hingen die Bilder ihrer Erinnerung. Ich tauchte förmlich in eine andere Welt ein. Wie eine Zeitreise. Die Möbel stammten aus einer vergangenen Zeit, die Bilder. Ja, selbst der Geruch, der in der Luft lag, war fremd und altmodisch. Ich war ein Fremdkörper in dieser anderen Welt, und trotzdem schien es die alte Frau nicht zu interessieren. Sie bot mir einen Platz an und fragte, ob sie mir was anbieten könnte. Während sie aus der Küche Bier holte, sah ich mir die Bilder an. Auf denen war sie abgelichtet. Sie war eine durchaus attraktive Frau gewesen. Vielleicht war ich noch im Rausch dieses seltsamen Momentes verhaftet, aber ihre Attraktivität schwand nicht, als sie wieder in das Zimmer kam.
"Es muss Ihnen aber eilig gewesen sein, mit mir darüber zu sprechen." Stellte sie fest. Kurz wunderte ich mich, was ...