1. Am anderen Ende der Welt ...


    Datum: 10.05.2024, Kategorien: Romantisch

    ... Fraktion der Moral und Vernunft stritt sich mit dem Bündnis aus hormongesteuerten Gedanken und Triebe. Und ich war nur machtloser Zuschauer dieses absurden Schauspiels.
    
    Ich stand vollkommen neben mir. Was sich um mich herum abspielte, bekam ich überhaupt nicht mit. Mein Gefühl für Zeit war nicht mehr existent. Keine Ahnung, wie lange ich in diesem Zustand dahinvegetierte, bis Ivette plötzlich von mir aufstand und mich an der Hand vom Stuhl hochzog.
    
    "OK, guys. We have to go to grab some sleep. Our plain leaves early in the morning. We'll see each other in a week!"
    
    "Oh yeah, especially this dude seems like he needs to hit the pillows!" Dabei zeigte Brandon mit dem Finger auf mich. Also muss es auch den anderen aufgefallen sein, dass ich die letzte Zeit total neben der Kappe stand.
    
    In einer kurzen Phase von mentaler Präsenz schaffte ich es schließlich, mich von den anderen zu verabschieden. Dann machten Ivette und ich uns auf den Weg zurück zum Apartment. Ivette hatte sich wieder wie selbstverständlich bei mir eingehakt. Ein paar hundert Meter schritten wir schweigend voran, als ich immer noch geistig abwesend die Stimme meiner Cousine wahrnahm.
    
    "War doch ein ganz netter Abend, obwohl es eine Cocktail Bar war, oder?"
    
    "Mmhhmm."
    
    "Und dank Cynthia haben wir auch ne Menge Infos, was wir unternehmen können."
    
    "Mmhhmm."
    
    "Der Trip nach Sydney und Melbourne wird super. Ich freu mich riesig darauf."
    
    "Mmhhmm."
    
    "Hey Max, was ist los mit ...
    ... dir?"
    
    Das war der der Funke, der mich zum explodieren brachte. Wir waren schon kurz vor dem Apartment, als ich abrupt stehen und mich von Ivette los riss.
    
    "Was mit mir los ist?!", schrie ich Ivette an, die total überrascht von meiner Reaktion war. "Verdammte Scheiße! Die Frage ist eher, was mit dir los ist? Außer dem beschissenen Trip interessiert dich etwa nichts? Sonst hast du nichts zu sagen?"
    
    "Was bitte ist denn das Problem?" Ihre ruhige Stimme stimme brachte mich noch mehr in Fahrt.
    
    "Das Problem? DAS PROBLEM? Willst du mich eigentlich verarschen? Was bist du nur für ein durchtriebenes Luder? Tust du so blöd oder was?"
    
    "Max, bitte, beruhig dich doch!", bat sie mich mit eingeschüchterter Stimme und wollte ihre Hand auf meiner Brust ablegen, um eine zusätzliche beruhigende Wirkung zu erzielen.
    
    "FASS mich nicht an!", kam ich ihr zuvor und sie zog schreckhaft ihre Hand zurück. Meine Stimme wurde leiser, aber war noch immer voller Zorn. "Das Problem? DU bist das Problem! Seit ich hier bin! Was verdammt nochmal ist los hier?! Ich mach den Scheiß nicht mehr mit! Ich hab die Nase VOLL! Ich scheiß auf die Konsequenzen! Ich scheiß drauf! Jetzt ist mir einfach alles egal!"
    
    In diesem Zustand hatte ich meine Cousine noch nie gesehen. Wie ein Häufchen Elend stand sie vor mir, den Tränen nah. Zornig sah ich in ihre glasigen Augen, die ängstlich in meine blickten. Ich wusste, dass ich damit alles kaputt machen konnte, aber es war mir egal. Länger hätte ich das nicht ...
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