Ayla und Ella
Datum: 11.05.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
Reif
Voyeurismus / Exhibitionismus
... bremste mich gerade noch, sonst wäre mir rausgerutscht:
‚Du siehst ja schon wie eine aus.‘
Meine Mutter meinte, dass alles in Ordnung sei, niemand würde uns sehen und es sei total egal, wie wir aussähen. Wir wären schließlich im Urlaub.
Aber es störte mich, dass Ayla sich so rausgeputzt hatte und ich neben ihr wie ein deutsches Bauernmädchen aussah. Jetzt fing ich mit dem ‚Deutsch‘ auch schon an!
Ich saß ihr gegenüber, meine Mutter am Kopf des Tisches.
Ayla sah verdammt gut aus, hatte vielleicht einen Hauch zu viel Make-up, aber sonst konnte man neidisch werden.
Es war ungerecht, dass manche Menschen einen geilen Körper, ein wunderschönes Gesicht und dazu noch ein überdimensionales Selbstbewusstsein abbekommen hatten. Und ich? Ich konnte in keiner Kategorie mit ihr mithalten. Wenn ich mir nur ihre Augenbrauen ansah, die so elegant geschwungen waren. Oder ihren Bauch, der so perfekt gerundet war oder ihre schmale Taille, die so deutlich betonte, dass sie durchtrainiert war. Und ich?
Jetzt war es an mir, sauer zu werden. Mit meinem unverdienten Mittelmaß.
Aber bevor ich mich in diese, zugegebener Maße, alberne Sache hineinsteigern konnte, passierte etwas Interessantes.
Maria kam mit einem Tablett, wünschte uns einen schönen Abend und stellte uns allen Teller mit verschiedenen Tapas hin. Sie sahen köstlich aus. Maria fragte uns, was wir trinken wollten, und wir entschieden uns für einen Rotwein. Sie wünschte uns einen guten Appetit und war schon fast ...
... wieder in der Küche, als Ayla sie zurückrief.
„Ist hier Schweinefleisch drin?“ fragte sie und schubste eine Dattel, die mit Fleisch umwickelt war auf ihrem Teller hin und her.
Maria lächelte und meinte: „Da wir wissen, dass Sie muslimischen Glaubens sind, habe ich die Datteln in eine würzige Paprikasauce eingelegt und dann mit Rinder-Carpaccio eingewickelt. Während Ihres Aufenthaltes bei uns, wird es kein Schweinefleisch geben. Wir werden viel mit Huhn und Meeresfrüchten arbeiten. Ich hoffe, das beantwortet Ihre Frage, und es wird Ihnen schmecken. Wir versuchen aber gerne, all Ihren Wünschen gerecht zu werden.“
Damit war das Thema eigentlich gegessen. Dachte ich zumindest. Aber Ayla stocherte weiter an ihrer Dattel herum.
„Das ist doch alles Quatsch. Woher wollen Sie wissen, dass ich eine Muslima bin?“
„Ich habe mit Maria telefoniert. Vor zwei Wochen ungefähr. Ich wollte sichergehen, dass wir dir gerecht werden. Ich war mir nicht sicher, wie ernst du das nimmst, wollte aber auf Nummer sicher gehen.“
Ayla schaute immer noch skeptisch. Sie spießte die Dattel auf, roch daran und rief: „Ich rieche das Schweinefleisch doch! Mich könnt ihr nicht verarschen!“
Sie warf ihre Gabel mit der Dattel in hohem Bogen in die Dunkelheit. Es war so still am Tisch, dass wir alle hörten, wie sie in einem Gebüsch landete.
Maria sah sie stumm an. Sie verzog keine Miene, und es war mir unmöglich zu sagen, was sie gerade denken mochte.
Meine Mutter versuchte zu vermitteln: ...