1. Ayla und Ella


    Datum: 11.05.2024, Kategorien: Erstes Mal Reif Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... besser. Mehr für uns!“
    
    Wir öffneten unsere Flaschen, und ich hielt Aussicht nach der Stewardess, die mit ihrem Wagen einige Reihen vor uns Getränke verkaufte.
    
    Ayla hatte hingegen überhaupt keine Sorgen. Sie knallte ihre Flasche gegen meine, dass es durch das ganze Flugzeug klang und rief:
    
    „Auf drei geile Wochen! Prost.“
    
    Während sie einen tiefen Schluck aus ihrer Flasche nahm, nippte ich nur an meiner. Alkohol im Flugzeug setzte mir immer schnell zu. Aber ich wollte auch keine Spielverderberin sein.
    
    „Ich habe heute den ganzen Tag noch nichts gegessen. Immerhin, dann wirkt der Alkohol besser!“
    
    „Genau!“
    
    Ich lachte, schaute aber auch nach der Stewardess, die immer näherkam.
    
    „Ich kann Urlaub echt gebrauchen. In letzter Zeit war es richtig stressig. So richtig heftig. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich gerackert habe, um Teamleiterin zu werden.“
    
    Ich nickte, obwohl ich wirklich keine Ahnung hatte.
    
    „Und ich muss immer doppelt so gut sein. Doppelt so gut wie alle anderen.“
    
    „Wieso das?“
    
    „Wieso das? Sieh mich doch an!“
    
    Schon wieder ein Hinweis auf ihr makelloses Aussehen, dachte ich.
    
    „Wie sehe ich aus?“
    
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und wollte ihr Ego auch nicht zu sehr streicheln: „Gut? … sehr gut sogar?“
    
    Ayla lächelte.
    
    „Das ist süß, dass du das sagst. Ich finde übrigens, du siehst auch süß aus. Aber ich meinte türkisch! Wenn du Özdemir heißt, dann musst du dreimal so gut sein wie jemand, der Müller oder Meier oder so ...
    ... heißt. Ist einfach so. Dazu gibt es Untersuchungen.“
    
    „Oh. Ja, das ist echt scheiße. Finde ich auch. Dass es immer noch Leute gibt, die was gegen Ausländer haben…“
    
    Jetzt war es mir peinlich, dass ich ihr übersteigerte Eitelkeit unterstellt hatte, wo sie doch nur ihre Herkunft meinte. Diese Studien, die sie meinte, kannte ich auch, und ich wollte ihr zeigen, dass ich durchaus Verständnis hatte.
    
    „Du kannst jedenfalls froh, dass du einen deutschen Namen hast, blond bist und deutsch aussiehst! Das hilft unglaublich. Kannst du dir nicht vorstellen.“
    
    Sie sagte das so locker, und jetzt war es an mir, mich zu fragen, inwiefern ihr Spruch gerade irgendwie rassistisch zu verstehen war. Und warum überhaupt sah ich „deutsch“ aus. Ich war blond, okay, aber wie sah eine typisch deutsche Frau aus? Ich musste unweigerlich an Kartoffeln und blumige Küchenschürzen und fünfzig Kilo Übergewicht denken.
    
    Ayla schien mit ihrem Satz kein Problem zu haben, und sie wechselte dann auch das Thema und erzählte über ihre Arbeit, ihre Aufgaben und Herausforderungen. Ich hörte zu, kommentierte ein wenig hier und da, aber ich konnte nicht so richtig etwas zum Gespräch beitragen. Die Tatsache, dass ich noch keine wirkliche Berufserfahrung vorweisen konnte, wurde ziemlich deutlich. Und das, obwohl ich, wie sich herausstellte, zwei Jahre älter war als sie.
    
    Ich brachte eine kleine Anekdote unter, wie ich mal von einem Vorarbeiter blöd angemacht worden war in einem Ferienjob in einer Fabrik. Aber ...
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