1. Böse Mädchen 02


    Datum: 29.05.2024, Kategorien: Lesben Sex

    ... Heulen bringe? Es fotografiere und meinem Vater schicke?", fügte sie schnell hinzu, als sie meinen verständnislosen Blick sah.
    
    „Ja, natürlich. Das wird ihn bestimmt freuen, dass du wieder malst."
    
    „Ein Bild. Frag mich nicht warum. Ich sah dich dort liegen und eins kam zum anderen. Ja, er war todtraurig, als ich aufgehört habe."
    
    „Das kann ich mehr als nur verstehen. Du bist nicht nur gut, du bist begnadet, ist dir das klar?"
    
    „Bleib bei der Biologie, als Kunstkritikerin hättest du einen schweren Stand. Das Licht ist hier nicht so gut, ich gehe damit ins Atelier, okay? Oder... komm mit. Wenn du ein paar von meinen alten Sachen sehen willst. Die fliegen hier noch rum."
    
    Ich sprang sofort auf, was sie zum Lachen brachte. Dass sie mit ihrem Werk zufrieden war, war ihr anzusehen. Sie gab sich sehr viel Mühe, ein wirklich gutes Foto davon zu schießen. Machte etliche Versuche, bis sie es schließlich befriedigend gelöst hatte.
    
    „Warum benutzt dein Vater denn eigentlich nicht dieses Atelier? Ist doch viel schöner und vor allem heller, als seine Werkstatt."
    
    „Schatten der Vergangenheit. Das ist für ihn der Ort größter Dunkelheit. Trennen kann er sich trotzdem nicht von dem Haus. Es ist ein Teil von ihm. Und abgeschickt. Mal sehen, was er sagt."
    
    So hatte ich sie noch nie erlebt. So locker und gelöst. Sie hüpfte wie eine kleine nackte Elfe durch das Atelier. Zog aus mehreren Regalen mit langen flachen Schubladen ein Bild nach dem anderen hervor. Dann klingelte ihr ...
    ... Handy. Ich verstand nicht, was ihr Vater sagte, aber der Ton seiner Stimme sagte alles.
    
    Ihre Geste, mit der freien Hand eine imaginäre Träne abzuwischen, wäre mir vielleicht unter anderen Umständen überflüssig und geschmacklos vorgekommen. Dass er überglücklich und erschüttert war, machte sie sichtlich glücklich. Fast genauso glücklich wie meine Reaktion auf das Bild. Sie strahlte und zeigte zum allerersten Mal ebenfalls Zeichen der Rührung. Ihre Augen glänzten auf jeden Fall feucht.
    
    Das Gespräch dauerte ziemlich lange, aber ich gönnte den beiden jede Sekunde davon. Und hatte danach noch viele weitere des atemlosen Staunens. Über das Talent, die Begabung dieser Frau, von der ich noch immer so viele Facetten nicht entdeckt hatte. Aber auch die Bandbreite dessen, was sie zu schaffen in der Lage war.
    
    Von einfacher Schönheit, Bilder von Häusern und Landschaften, Stillleben, zu verspielten komplexen geometrischen Experimenten. Über Portraits, die faszinierten und alle ansatzweise die Seele der so Eingefangen zu reflektieren schienen.
    
    Bis hin zu Bildern, die dunkle Spiegel von Verzweiflung und Qual waren. Dabei auch Selbstportraits. Auf manchen musste sie noch sehr jung gewesen sein. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, die mich an die Grenze meiner Aufnahmefähigkeit brachte.
    
    Noch mehr beeindruckte mich allerdings, dass sie keines von ihnen zurückhielt, nichts vor mir verbarg. Wollte, dass ich auch die Dunkelheit in ihr zu sehen bekam. Hatte ich sie sich mir noch nie ...
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