1. Die Verwandlungen des Nils Abel


    Datum: 07.06.2024, Kategorien: BDSM

    Rettungseinsatz im Dominastudio
    
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt, dachte Lilith genervt, während sie sich bemühte nach außen eine gefasste Miene zu zeigen. Nils war einer ihrer Stammgäste. Und jetzt hoben die Rettungssanitäter die Trage an, um ihn zu ihrem Wagen zu bringen. Unterdessen sprach der Notarzt noch einige Worte in seine Handfunke: "ausgedehnter Hinterwandinfarkt, 50jähriger Patient, männlich, in gutem AZ, sediert und intubiert. Keine Spontanatmung ...". Es folgte noch Einiges, das sie nicht mehr mitkriegte, dann fuhr das Auto mit Blaulicht Richtung Krankenhaus.
    
    Lilith hieß mit bürgerlichem Namen nicht so, aber hier im Studio hieß sie für alle "Lady Lilith" oder einfach "Herrin". Vor etlichen Jahren hatte sie sich das Dominastudio aufgebaut und führte erfolgreich ein ganzes Team von Damen, die verschiedenste Dienstleistungen aus dem Bereich des Sadomasochismus anboten. Nils kam seit Jahren zuverlässig jeden zweiten Freitag um die Mittagszeit. Sie wusste nicht sehr viel von ihm, und das was sie wusste, behielt sie für sich. Schließlich gehörte Diskretion zu ihrem Geschäft.
    
    Zwischen ihr und ihrem Stammgast war mit der Zeit eine gewisse Vertrautheit entstanden. Er arbeitete als Leiter eines gutgehenden Ingenieurbüros, konnte sich die regelmäßigen Studiobesuche also wohl leisten. Er war kinderlos verheiratet und vereinte alle möglichen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt, rauchte, war sportlich wie ein Mops und brachte etliche Pfunde zu viel auf die Waage. ...
    ... Sie mochte ihn, war er doch stets freundlich, respektvoll, dabei durchaus auch mal witzig und unterhaltsam. Jetzt hatte ihn der Herzinfarkt also erwischt. Ausgerechnet hier.
    
    Die Session war gut gewesen. Sie hatte Nils gefragt, ob er einverstanden wäre, wenn eine Jungdomina im letzten Teil ihrer Ausbildung dabei wäre. Er war und so war diese mit dabei, was sich im Nachhinein als Glücksfall erwies. Nils hatte die lustvollen Quälereien der beiden Frauen hinter sich und lächelte selig. Die Fesseln wurden gerade entfernt, als er aufschrie, bleich wurde, kalten, grobperligen Schweiß auf der Stirn bekam und nicht mehr auf Ansprache reagierte.
    
    Die "Babydomina", wie Lilith sie bei sich nannte, reagierte erstaunlich umsichtig, ruhig aber schnell. Sie leistete erste Hilfe, während Lilith den Rettungsdienst herbei telefonierte. Sie dachte sogar daran, die anderen Damen zu instruieren, mit ihren Gästen die jeweiligen Spielzimmer nicht zu verlassen. So bekam außer dem Rettungsdienst niemand etwas mit. Nur einige Gäste kamen in den Genuss einer kostenlos verlängerten Session. Darüber beklagte sich keiner. Sie beschloss, die junge Kollegin für ihr Verhalten zu loben und nie wieder bei sich "Babydomina" zu nennen.
    
    Sie fühlte sich in ihrer Meinung bestätigt, dass Domina eigentlich ein ordentlicher Ausbildungsberuf sein sollte. Der Rettungsdienst und der Notarzt, der nur eine Minute später eintraf, benahmen sich erfreulich professionell und ersparten ihr irgendwelche witzig gemeinten ...
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