1. Die Opernfans 03


    Datum: 02.07.2024, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... gebacken, der Kaffee war schon vorbereitet, aber die beiden kamen einfach nicht.
    
    Damals gab es noch keine Handys, nur Festnetz und Telefonzellen. Wir konnten also gar nicht nachfragen, sondern saßen einfach nur da und warteten. Es wurde immer später und später und wir machten uns immer mehr Sorgen. Dann rief irgendwann am Abend Utes Vater an, den wir damals auch schon gut kannten. Und es wurde Wirklichkeit, was wir schon befürchtet hatten. Beim Klettern war gar nichts passiert, Aber auf der Rückfahrt zu uns. Auf der Gegenfahrbahn hat irgendein Idiot in einer unübersichtlichen Stelle überholt und raste dann auf das Auto von Georg und Ute zu. Georg konnte nicht mehr ausweichen, die Autos prallten zusammen. Alle waren sofort tot.
    
    Utes Vater, der in der Nähe von Stuttgart wohnte, hat sich noch an dem Abend auf den Weg gemacht und kam dann am nächsten Morgen zu uns. Wir haben stundenlang geheult und geredet. Irgendwann wurde uns allen bewusst, dass das was passiert war, nicht mehr zu ändern ist. Und dann kamen wir natürlich schnell zu der Frage, was jetzt mit der einzigen Überlebenden der Familie werden sollte. Utes Vater war geschieden, alleinstehend und als Chef eines Maschinenbauunternehmens beruflich sehr stark eingespannt. Er meinte, für ihn sei es unheimlich schwierig, die Kleine zu sich zu nehmen. Und die anderen Großeltern, also die Eltern von Georg, waren als Diplomatenehepaar ständig in der Welt unterwegs. Das hätte auch nicht gepasst. Also hat er uns gefragt, ob ...
    ... wir uns vorstellen konnte, die Kleine zu adoptieren. Gerade weil sie sie sich mit Patrick so gut verstand. Wir haben sofort Ja gesagt, weil wir fanden, dass wir das unseren besten Freunden schuldig waren. Die einzige Bedingung war, dass wir unserer Adoptivtochter bis zu ihrer Volljährigkeit nicht sagen durften, dass sie nicht unsere leibliche Tochter ist. Das ist uns mit den Jahren immer schwerer gefallen, aber für Gerd, den Vater von Ute, aber auch für die anderen Großeltern, war das unheimlich wichtig.
    
    Deswegen war der letzte Montag für uns ein äußerst besonderer Tag. An dem Abend, als Ihr aus der Oper zurückkamt, wollten wir Dich noch nicht damit überfallen. Dann haben wir uns ein paar Tage sehr schwer getan. Uns war aber klar, dass wir spätestens am ersten Urlaub reden müssen. Und hier passte es jetzt eigentlich ganz gut. Es tut mir furchtbar leid, mein Kind, dass das alles passiert ist. Aber Papa und ich, wir haben immer versucht, wie richtige Eltern zu Dir zu sein und alles zu tun, damit es Dir an nichts fehlt. Mehr konnten wir nicht tun. Ob wir es gut genug gemacht haben, weiß ich nicht. Aber wir haben es jeden Tag immer wieder aufs Neue versucht. Das kann ich sagen."
    
    Mit diesen Worten stand sie auf, und nahm Hannah in die Arme. Beide Frauen konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten und lagen sich erst einmal Minuten stumm in den Armen. Als nächstes drückte Hannah ihren Vater ganz lange, der der Erzählung seiner Frau die ganze Zeit wortlos gelauscht hatte. Das ...
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