1. "Ich bin seine Sklavin"


    Datum: 10.07.2024, Kategorien: BDSM Fetisch Inzest / Tabu

    ... will geschlagen und dominiert werden.
    
    Sadomasochismus wurde in der klinischen Psychologie früher als psychische Störung diagnostiziert. Heute ist er eine sexuelle ­Neigung unter vielen, einvernehmlich und zur Befriedigung aller Beteiligter ausgeübt, zumindest in der Psychologie akzeptiert. Zwischen fünf und 25 Prozent der Deutschen stehen aktiv auf eine dieser Spielarten, schätzen Psychologen. SM-Fantasien haben ­jedoch deutlich mehr. Aber wie geht das praktisch? Wie schafft man einen Alltag, wenn einer immer der Boss ist?
    
    „Es gibt zwei Ebenen bei uns: die Dom-Sub-Ebene und die Beziehungsebene“, sagt sie. „Auf welcher wir uns befinden, ist von Stimmungen und Situationen abhängig. Auf der Beziehungsebene bin eher ich diejenige, die führt. Was wir so machen, wen wir treffen, wohin wir in Urlaub fahren.“
    
    Sie nimmt ihre rote Lieblingspeitsche in die Hand, lacht, deutet einen Schlag an, während er mit verschränkten Armen neben ihr steht. Beide tragen sie den „Ring der O“ am Ringfinger, der aussieht wie ihr Halsring in klein: ein Ring mit einem kleinen weiteren Ring darauf, er links als aktiver Part, sie rechts als passiver Part. Es ist das Erkennungszeichen für Sadomasochisten aus dem SM-Klassiker Geschichte der O. Und angeblich früher Teil eines Handschmucks von Sklaven, die den Ring am Mittelfinger trugen. Und von dem aus eine Kette ums Handgelenk lief.
    
    „Auf der DS-Ebene hat er das Sagen“, erzählt Coco. „Das hat Konfliktpotenzial. Wenn er einfach etwas durchsetzt, ...
    ... wenn ich auf der Beziehungsebene bin, werde ich sauer. Dann streiten wir auch mal richtig. Wir versuchen, das zu optimieren, zu verstehen, wann der andere auf welcher Ebene ist.“ Wie viel sind sie in welcher ­Rolle? „Eigentlich ist die Idee, immer in den Rollen sein“, sagt er.
    
    „Ich schmeiße den Haushalt“, sagt sie. „Aber er bestraft mich auch nicht, wenn ich es nicht tu.“ Er sagt: „Es ist nicht so, dass der eine ständig über das Leben des anderen bestimmt. Sie muss mich nicht bei allem um Erlaubnis fragen.“
    
    „Ich muss nicht immer das Geschirr abwaschen.“
    
    „Ich lege ihr nicht die Kleider raus, die sie anzuziehen hat. Das wäre mir auch viel zu anstrengend.“
    
    „Natürlich könnte er es sich leicht machen und sagen: Kochen, putzen, abwaschen – alles deine Sache. Aber das wäre sehr, sehr ungesund. Wie in jeder anderen Beziehung auch.“
    
    Die meisten von Cocos Freunden sind „Kinky“, nicht „Vanilla“. Sie wissen Bescheid. Nur seine Familie weiß bis heute nichts von dieser speziellen Beziehung. „Meine Eltern sind sehr konservativ. Sie hatten keinen Sex vor der Ehe. Sie würden sich nur Vorwürfe ­machen und fragen, was sie in der Erziehung falsch gemacht ­haben.“ Auch die meisten seiner Freunde sind ahnungslos, Arbeitskollegen erst recht. Nur der eine Kumpel, der seine Wohnung übernahm, weiß Bescheid. „Dem mussten wir den Deckenhaken im Schlafzimmer erklären“, sagt sie.
    
    Cocos Familie und Freunde wissen alles. Von der Kommilitonin bis zur Oma. „Damit ist man natürlich sofort der ...
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