1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... darauf, als wenn ich nichts wiegen würde. Dann schob er mich zum Haus. Davor hob er mich wieder aus der Schubkarre und trug mich ins Haus.
    
    Hier war es mehr als dunkel, denn das Haus hatte keine erkennbaren Fenster. Nur ein Paar Aussparungen, die mehr wie rechteckige Löcher aussahen, brachten ein wenig Licht in das innere. Die einzigen Möbelstücke, die darin standen, waren ein großes Bett, ein Tisch mit zwei Stühlen und eine Art Regal. Sonst war nur noch ein Kochkamin in der gegenüberliegenden Außenwand, an dem ein Kessel an einer Kette über einem Feuer hing.
    
    Was mir dabei allerdings sofort auffiel, war, dass es recht streng roch. War mir schon aufgefallen, dass er selber nicht grade duftete, war es hier kaum zum Aushalten. Es war ein sehr muffiger Geruch, der allerdings von einem feinen Essensgeruch unterstrichen wurde. Wenn ich es heute beschreiben sollte, wäre der Geruch von nassem Hund wohl am ehesten vergleichbar. Allerdings ein Hund, der noch nie gebadet hatte.
    
    Trotzdem fing mein Magen sofort an zu knurren, denn wie schon gesagt, war da ein feiner Essensgeruch, der sich in meine Nase schlich.
    
    Der Mann sah mich an, als er das Knurren hörte.
    
    Es ist wirklich nicht mein Tag. Erst fällst du mir wegen deiner Dummheit in die Grube, dann nehme ich dich sogar noch mit in mein Haus und jetzt muss ich dich auch noch durchfüttern. Schlechter kann kein Tag werden! Jetzt wo ich dich schon mitgenommen habe, kann ich dich jawohl schlecht verhungern lassen. Da hätte ...
    ... ich dich ja gleich auf dem Weg liegen lassen können.
    
    Er sah sich einmal um und legte mich dann doch in das große Bett. Dann schlurfte er zum Kessel, nahm eine nicht gerade sauber aussehende Holzschale und füllt mit einer Kelle etwas von dem Inhalt des Kessels hinein. Es dampfte gewaltig und war sicher sehr heiß. Dann nahm er noch einen Holzlöffel und kam zu mir zurück.
    
    Vorsichtig, ist heiß, mach mir mein Bett nicht schmutzig!
    
    Dabei dachte ich mir nur, dass das gar nicht so einfach war. Das Bett sah jedenfalls nicht so aus, als wenn es oft hergerichtet wurde. Aber das war mir in diesem Moment vollkommen egal. Ich roch nur die Suppe und ich wunderte mich, was alles darin war. Zuhause bestand eine Suppe fast nur aus Wasser mit wenig Geschmack. Hier war das vollkommen anders. Diese war dick, mit viel darin und roch unheimlich würzig. Das kam wahrscheinlich von den vielen Kräutern, die ich darin schwimmen sah. Zu meiner größten Überraschung befanden sich sogar größere Stücke Fleisch mit einem ordentlichen Fettrand darin. So etwas kannte ich sonst nur an besonderen Tagen. So einer war heute aber sicher nicht.
    
    In diesem Moment war mir das Datum aber auch vollkommen egal. Hier war endlich mal wieder etwas zu essen, warm und mit großer Energie darin. Genau das, was mein Körper jetzt brauchte.
    
    Klar verbrannte ich mir doch bei dem ersten Löffel den Mund, aber ich schluckte es trotzdem herunter, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei dem zweiten Löffel pustete ich dann doch ...
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