Anneliese - unsere Hausmeisterin 23
Datum: 11.05.2019,
Kategorien:
Reif
... und meinte, das können sie jetzt gleich selber sagen, da kommt unsere Chefin die höchstpersönlich in der Küche ist und im Übrigen bin ich die Tochter des Hauses.
Ich drehte mich in Richtung Eingang und traute meinen Augen nicht - das war - das war doch die Bruni selbst. Vor lauter Überraschung blieben mir die Worte im Hals stecken. Sie kam zu meinem Tisch, bremste ein - streckte ihren Kopf nach vor - zeigte mit dem rechten Zeigefinger auf mich und stammelt - ddddas iiist ddddoch unser Kleiner - nur älter geworden.
Bruni war jetzt 75 Jahre alt und immer flott auf den Beinen und vor allem noch genau so schön wie sie damals war.
Nur älter ist sie geworden - so wie ich auch. Sie fiel mir um den Hals und herzte mich. Sag mal hast du dich bei uns über das Internet angemeldet unter einem fremden Namen vielleicht. Nein, aber ich habe den Familiennamen meiner verstorbenen Frau angenommen und deshalb konntet ihr nicht im Vorhinein feststellen wer ich wirklich bin. Das mit deiner Frau tut mir leid.
Das muss es dir nicht, sie war schwer krank und hat jahrelang leiden müssen, es war schlussendlich für alle eine Erlösung.
Aber jetzt zu dir Bruni. Warte, ich komme gleich in der Küche muss ich noch rasch etwas erledigen.
Ich saß nun hier am Tisch und freute mich, daß es die Bruni geschafft hat, mit ihren Eltern wieder zusammen leben zu können. Sie wird mich ganz sicher noch davon informieren.
Nach zirka einer halben Stunde kam Bruni zu mir an den Tisch und meinte, ...
... daß sie jetzt ihren angestellten Koch für die restlichen Küchenstunden eingeteilt hat und sie ab sofort nur mehr für mich da sein wird.
Welches Zimmer hast du den bezogen, fragte sie mich. Naja, das Zimmer aus dem du vor Jahrzehnten die leisen Stöhnereien gehört hast nicht - das Nebenzimmer, das hatte ich damals auch. Übrigens habt ihr ja ordentlich investiert und restauriert. Das Zimmer ist ja eine Wucht mit allem Schnick Schnack ausgestattet, wie in der besten Tourismusregion.
Ach weißt du, nach dem Tod von Vater ging das viel leichter für Poldi, er war schon ein echter komischer Kauz. Er wollte einfach nichts verändern, lehnte jeden Vorschlag ab und wenn dieser noch so gut ausgetüftelt war. Es ging einfach nicht.
Poldi ist übrigens vor fünf Jahren schon verstorben, sie ist in meinen Armen mit einem Lächeln sanft eingeschlafen. Sie hat noch sehr viel von dir gesprochen. Allerdings hat sie mir nie erzählt, was und wie heftig ihr beide es getrieben habt.
Und was hat dich wieder ins Elternhaus verschlagen, fragte ich sie. Naja, ich habe ja unsere Tochter zur Welt gebracht und dann ging es mit meinem lieben Akademiker überhaupt nicht mehr. Er wollte nicht wahrhaben, daß nun nicht mehr er die erste Geige spielt sondern unsere Tochter. Die konntest du ja schon kennen lernen, sie ist jetzt knapp vierundvierzig Jahre alt und bevor zu Fragen stellst, nein - sie ist nicht deine Tochter - aber auch nicht die Tochter meines Ex-Mannes. Die ist vom Himmel gefallen - aber das ...