1. Schwules Internat 14-14


    Datum: 14.11.2024, Kategorien: Schwule

    Einen Tag später als üblich, gestern war keine Zeit.
    
    Jetzt geht es aber weiter.
    
    „Mein Sohn Ron ist nie und nimmer schwul“ behauptete Herr Torbald mit fester Stimme.
    
    „Sind Sie da sicher?“
    
    Etwas unsicherer kam es zurück „nein, bin ich nicht. Ich sehe ihn zu selten.“
    
    „Spielt ja auch jetzt keine Rolle. Würden Sie mich bitte informieren, wenn Ron aus dem Krankenhaus zurück ist? Tim werde ich vorläufig nichts davon erzählen.“
    
    „Mache ich“ sagte er und legte auf.
    
    Die nächsten Tage verliefen in ruhigen Bahnen. Jörg hatte in Deutschland noch einiges zu regeln und wollte erst in vierzehn Tagen nach Zypern kommen auch im Lager war es >normal< ruhig.
    
    In mir reifte der Entschluss Ende August nach Australien zu Arthur zu fliegen und Jörg mitzunehmen, wenn er das möchte. Das teilte ich Arthur bei einem Telefongespräch mit.
    
    „Das freut mich und bring diesen Jörg ruhig mit. Platz haben wir reichlich“ erklärte mir Arthur.
    
    Ende der Woche saß ich wie so oft auf meiner Veranda und genoss den ausklingenden Abend, als mich das Klingeln des Telefons aus den Gedanken riss.
    
    Es war Heinrich von B., der Vater von Tim.
    
    „Entschuldigen Sie, dass ich so spät noch bei Ihnen anrufe aber es ist dringend und schrecklich. Rons Eltern sind gerade bei uns. Ron ist vorgestern gestorben. Obwohl die Ärzte alles medizinisch Mögliche getan haben, hat Ron es nicht geschafft. In den Nächten vor Ron Tod hat seine Mutter an seinem Bett gesessen immer, wenn sie eingeschlafen ist, hat Ron ...
    ... eine Art Lebensbeichte auf sein Handy gesprochen und verlangt, dass Tim es sich anhören soll. Jetzt sitzen Rons Eltern traurig und ratlos bei uns. Ich hab mir das Band angehört. Ich bin geschockt und entsetzt, das kann ich Tim unmöglich ohne Begleitung anhören lassen. Auch wir wären überfordert und könnten Tim nicht unterstützen. Wäre es möglich, dass Sie sich das Band einmal anhören könnten, wenn wir es auf Ihren PC übertragen? Dann können wir ja zusammen entscheiden, was zu tun ist.“
    
    Die Nachricht über Rons Tod schockierte mich doch etwas aber ich stimmte Heinrichs Vorschlag zu.
    
    Nachdem die Mail mit dem Tondokument bei mir eingetroffen war und ich es mir am nächsten Tag angehört hatte, rief ich bei Tims Eltern an.
    
    „Das können wir Tim auf gar keinen Fall vorspielen, ohne dass eine oder besser mehrere Vertrauenspersonen dabei sind, das haut ihn glatt um“ erklärte ich Heinrich.
    
    „Das habe ich auch gedacht“ sagte Heinrich „wäre es Ihnen möglich hierher zu kommen und es sich zusammen mit Tim anzuhören?“
    
    „Es ist im Moment für mich zeitlich nicht möglich nach Deutschland zu kommen aber in der nächsten Woche kommt Jörg, mein Nachfolger im Internat, hierher. Da könnte Tim und sein Freund Markus doch mitkommen. Dann sind wir drei Vertrauenspersonen von ihm, die dabei sind. Dazu eine andere Umgebung. Anschließend kann er ein paar Tage oder wenn er will auch Wochen hierbleiben.“
    
    „Ich werde das mit meiner Frau besprechen und melde mich wieder“ sagte Heinrich.
    
    Zwei ...
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