Nachhilfe
Datum: 04.12.2024,
Kategorien:
Romantisch
... an mich.
Bemerkte kurz, dass mein Freund Kai im Nebenzimmer Musik angemacht hatte. Ja, das war wahrscheinlich etwas zu viel Spektakel für seine Ohren gewesen. Marten würde es gefallen. Da hatte es vor nicht allzu langer Zeit einen zumindest für ihn recht peinlichen Eklat gegeben.
Das Haus war insgesamt relativ hellhörig, und offenbar lag das Schlafzimmer der Nachbarn über uns direkt über seinem Zimmer. Er bekam von dort ebenfalls eine ziemliche Beschallung. Und dabei die Idee, dass sich die nicht unhübsche, wenn auch leicht mollige junge Nachbarin, offenbar keineswegs mit nur einem Mann zufriedengab.
Nachdem er sich davon zunächst nur selbst Hand anlegend inspirieren ließ, wagte er mit seinem wirren Kopf dann nach etlichen Monaten, mit einem Zettel im Briefkasten seine Beteiligung bei solchen Aktionen anzubieten.
Berichtete uns dann im Nachhinein von der ziemlich bizarren Begegnung mit der Nachbarin, die ihn halb empört, halb belustigt zurechtwies, und erklärte, dass sie mit ihrem Ehemann nur fallweise offenbar zu laut Pornos anschaute. Vorzugsweise Gangbangs.
Seine Dienste seien also keineswegs gefragt, er möge doch bitte von solcherlei Annäherungsversuchen zukünftig absehen. Sie würden sich im Gegenzug dazu verpflichten, ihre Lautstärke, beziehungsweise die des Fernsehers, auf ein für alle Beteiligten erträgliches Maß zu reduzieren.
Wir pissten uns halb ein vor Lachen, als er uns das gestand. Wobei seine besondere, recht langsame und auch bei "normalen" ...
... Geschichten schon urkomische Art des Sprechens und Erzählen das zu einem besonderen Genuss gemacht hatte. Wie auch seine Wortwahl.
"Was grinst du so?", riss mich Ramona aus meinen kurzen Reflektionen, zu denen mich der Gedanke geführt hatte.
"Ah, mir fiel nur gerade was über meinen Mitbewohner ein. Wieder auf diesem Planeten? Sehr schön. Dann küss mich jetzt."
Was sie unverzüglich tat. Ich schlug dann vor, eine der beiden Matratzen, die in L-Form angeordnet waren, als bequemere Ruhestätte aufzusuchen. Sie schaute sich kurz um. Ja, besonders viel gab es da nicht zu bestaunen.
Nur das existentiell Wichtigste, die Matratzen, ein Schreibtisch mit Computer und Stuhl, ein TV Möbel mit einem Fernseher, DVD-Spieler, und darunter mein edler Verstärker, dem ich Hi-Fi Freak Marten zum Freundschaftspreis abgeluchst hatte.
Dazu fast mannsgroße Boxen, diverse CDs und DVDs, sechs Bücher, die ich aus England mitgebracht hatte. Der weitaus größere Teil meiner englischen Sammlung lagerte noch dort, viele meiner deutschen in Kais Bücherregal im Nebenzimmer. Ein paar Pflanzen, denn ich brauchte immer Grün um mich herum.
Ein Kleiderschrank, der ebenfalls eigentlich Kai gehörte, und in dem die Hälfte der Klamotten ihm gehörten, weil sie anderswo nicht reinpassten. Ein Kleiderständer, auf dem die meisten meiner Sachen hingen.
"Nicht unbedingt eine Luxus-Suite", kommentierte ich ihren kurzen Rundblick.
"Doch absolut. Immerhin bist du hier", gab sie grinsend zurück. "Das ist all ...