Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... mehr Informationen ab, als ich verarbeiten konnte. Zum Schluss ging ich genauso schlau wie vorher nach Hause. Der einzige Unterschied war die große Tüte voller Reiseprospekte, in denen sie Markierungen hinterlassen hatte. Überall klebten kleine Zettelchen und lugten bunt hervor. Zuhause sichtete ich meine Errungenschaften und sah es mir lange und ruhig an, dazu einen heißen Cappuccino, wohlgemerkt im Sommer, wo ich einen gekühlten Drink bevorzugt hätte.
Vieles schied anhand meiner geringen Portokasse aus. Luxus konnte ich mir nicht leisten, brauchte ich auch nicht. Italien gefiel mir gut, was ich sehen wollte, zu teuer, Griechenland war besser. Krisenzeiten senken Preise. Daher war dieses schöne Land meine erste Wahl. Umgekippte Steine gab es zuhauf, von daher ein Traum.
Zusätzliches Wasser machte es perfekt. Mittelmeer, warmes Wasser, Strand mit Wellengeräuschen, dazu Abends Uzo und Meeresfrüchte, Rotwein in Strömen. Ein Traum, den ich mir gönnen wollte.
Wohin genau konnte ich mir nicht mehr aussuchen, die Saison war soweit ausgebucht, Lastminute war angesagt. Das ging nur übers Internet oder Reisebüro. Also am nächsten Tag zurück zur Quasselstrippe, wobei ich hoffte, dass eine Kollegin Zeit für mich hatte.
Meine Hoffnung wurde nicht wahr. Ich schicke ein Stoßgebet nach oben, wusste innerlich, dass es niemand hören würde, saß zwei Minuten später vor derselben Frau, was mich nicht wunderte. Diesmal waren zwei Kolleginnen anwesend, beide besetzt. Woran das ...
... wohl lag. Keine Ahnung.
"Und? Haben sie sich für was entschieden?", höre ich sie bereits, als ich die Tür öffnete. Sie sah mir erwartungsvoll entgegen, bot mir mit einer Handbewegung an, Platz zu nehmen.
"Griechenland, Lastminute!", zischte ich durch meine halb geschlossenen Lippen. Trotzdem verstand sie es, machte ein angesäuertes Gesicht. Wahrscheinlich entsprach es nicht ihrer Provisionsvorstellung. Das ließ sie sich jedoch nicht anmerken, schob sich ihre Brille auf der Nase zurecht und tippte wie eine Verrückte auf der Tastatur vor sich herum. "Wann?", war eine der wenigen kurzen Fragen, die sie mir stellte.
Ich nannte ihr den Zeitraum, auch die Menge der Tage dich ich veranschlagt hatte. Fünf Tage mussten reichen.
Sie sah mich kurz an, musterte mich von oben bis unten, wonach ich mir nackt vorkam. "Hmmmm, fünf Tage, Griechenland. Nicht einfach um diese Zeit. Ein wenig spät!"
Ich verdreht meine Augen, dachte in dem Moment: "Warum wohl Lastminute?", sprach es nicht laut aus. Meine anfängliche Laune sank auf einen weiteren Tiefstpunkt.
Sie tippte fleißig, mehrmals hoben sich ihre Augenbrauen, sanken langsam zurück in die Ausgangsposition. Wahrscheinlich, wenn sie den Preis sah. Sie kannte mein Budget.
Irgendwann, ich dachte schon, dass es nichts mehr werden würde, zuckte es in ihrem Gesicht. "Na also, da haben wir was für sie. Als wenn es für sie gemacht wäre. Gerade frei geworden. Wenn nicht jetzt, dann gar nicht mehr. Also, wie wäre es mit diesem ...