1. Das Onkel-Projekt 02: Freche Finger


    Datum: 06.06.2019, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug

    ... Augen geschlossen, ein entrücktes, verzerrtes Lächeln auf den Lippen.
    
    Weg jetzt! Schnell, bevor er wieder auf seine Umgebung achtet. Zum Beispiel auf leise Trippelgeräusche im Flur.
    
    Zwei Minuten später schließe ich mit jagendem Herzen die Tür meines Zimmers hinter mir. Ein Glucksen, ein Kichern sitzt mir im Hals. Ich wage es nicht, aus Angst, es könnte sich in brüllendes Lachen verwandelt. Meine Fingerspitzen bitzeln elektrisch.
    
    Habe ich das gerade echt gebracht? Meinem Onkel bei der Selbstbefriedigung zugesehen? Tja, das war höchst interessant und sehr lehrreich gewesen. Doch nun fühle ich mich erst recht aufgekratzt und übermütig. Wie nach zwanzig Espressi zu viel. Wie soll ich in dieser Nacht je Schlaf finden?
    
    Ich schlüpfe ins Bett. Unter der Decke ist es noch warm. Mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen kuschle ich mich hinein und betrachte die Bilder, die sich wohl für immer in meinen Sehnerv eingebrannt hatten. Mein Onkel, eine dunkle Gestalt, wie ein antiker Krieger. Sein Prügel, so stattlich, so elegant. Seine Bewegungen, als es ihm kam.
    
    Meine Finger sind schon wieder unten. Es macht einfach mehr Spaß, die Erinnerungen mit etwas Streicheln zu untermalen. Was, wenn er mich gesehen hätte? Erwischt? Oder -- wenn ich ins Zimmer gegangen wäre? Hätte er aufgehört? Und ich? Was hätte ich getan.
    
    Sofort sehe ich, wie ich zu ihm auf das Bett klettere und mich über ihn knie. Wie ich seinen Schwanz nehme. Mich darauf setze. Mich darauf pfähle, während er mir ...
    ... zusieht...
    
    „Mmmmhh..." dringt es aus meiner Kehle. Das alles ist zu viel, zu abgefahren. Aber so sündig süß! So lockend, so fesselnd! So muss sich ein Insekt nachts auf der Autobahn fühlen, wenn das Fernlicht näher kommt. Es weiß genau, dass es in sein Verderben fliegt. Aber es kann einfach nicht anders. Das Licht ist so himmlisch hell...
    
    Ich denke wieder an den Staffelstab. Lang und kerzengerade. Liegt genau richtig in der Hand.
    
    Kerzengerade...
    
    Ich reiße die Augen auf. Genau gegenüber, auf dem Fensterbrett, steht die Kerze von meinem vierzehnten Geburtstag auf einem silberfarbenen Halter. Fast unbenutzt, wir hatten sie damals nur kurz angezündet.
    
    Nein!
    
    Doch ich weiß es schon. Natürlich stehe ich auf, husche hinüber, und hole mir die Kerze ins Bett. Das Ganzkörperkribbeln von vorhin ist zurück und erfüllt mich mit einer süßen Verheißung.
    
    Aufmerksam studiere ich die Kerze. Sie ist vielleicht zwanzig Zentimeter lang, und hat unten etwa zwei Zentimeter Durchmesser. Oben läuft sie konisch zu, die Spitze ist recht dünn. Ich drehe sie um und betrachte den dickeren Teil. Deutlich kleiner als das Gemächt meines Onkels. Glücklicherweise.
    
    Ich überlege. Meistens habe ich keine Lust, mir beim Rumspielen was reinzuschieben. Ich streichle mich lieber außen, manchmal mit einem Finger drin. Aber ich habe es schon gemacht. Ab und zu bin ich total scharf darauf. In meinem Schrank zuhause, sorgfältig hinter alten Klamotten verborgen, liegt ein extradicker Filzstift mit ...
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