1. Taktik: Trojanisches Pferd


    Datum: 15.06.2019, Kategorien: Anal

    ... Züge, volle Lippen. Dazu blaugraue Augen, die unwiderstehlich nachdenklich dreinschauen konnten. Unnötig zu erwähnen, dass ihm eine Menge verklärter weiblicher Blicke folgten, wo er ging oder stand. Svenjas Herz schlug schneller, als sie ihn zum ersten Mal sah. Sie wusste, wen sie haben wollte. Wen sie bekommen würde, egal wie und wann.
    
    Die Vorlesungen und die anderen Kontakte verkümmerten bald zur lästigen Nebensache. Viel wichtiger war es, Steven zu verfolgen und weitere Informationen ihn herauszufinden. Das Ganze natürlich so vorsichtig und unauffällig, dass weder er noch sonst jemand ihre Recherchen bemerkte.
    
    Nach wenigen Wochen wusste sie fast alles über ihn. Dass er mit zwei weiteren Jungs eine WG in der Stadtmitte bewohnte. Dass er Kampfsport betreib, Kajak fuhr und Volleyball spielte. Dass er als wissenschaftliche Hilfskraft an zwei Lehrstühlen arbeitete. Dass sein Vater irgendein hohes Tier bei Shell war, und dass seine Mutter in Berlin lebte. Und, am allerwichtigsten: Dass er trotz vieler Chancen keine feste Freundin hatte, sondern sich recht zugeknöpft gab.
    
    Sicher, er lachte und scherzte mit den Frauen wie jeder andere. Doch sie verfolgte aus der Ferne mindestens drei Situationen, in denen hübsche Mädchen ihr Interesse überdeutlich zum Ausdruck brachten, ohne auf Resonanz zu stoßen. Noch schlimmer: Das einzige Mal, dass er in der Mensa einem weiblichen Wesen nachsah, da geschah dies ausgerechnet bei einer groß gewachsenen Blondine vom Typ Barbie: endlos ...
    ... lange Beine, Lockenmähne, D-Körbchen. Die studierte Geschichtswissenschaft und war mit einem Assistenten verheiratet, wie allgemein bekannt war.
    
    Svenja knirschte mit den Zähnen und fluchte in sich hinein. Sicher, sie konnte sich irgendwie an ihn heranpirschen und eine Situation zum offiziellen Kennenlernen inszenieren. Aber so würde das nichts werden, das spürte sie genau. Sie weitete ihre Investigationen aus. Und dann, eines Abends Mitte November, fand sie einen Weg.
    
    Sie lag auf der Couch, ermüdet von langweiligen Vorlesungen und von ihrer fruchtlosen Investigation. In Pro7 lief „Troja", der Film von Wolfgang Petersen über die historische Eroberung der Stadt durch die alten Griechen. Sie schaute nur rein, weil sie auf Brad Pitt stand. Nur blöd, dass ständig Schlachtgemetzel den Blick auf seinen göttlichen Körper unterbrachen!
    
    Der Film plätscherte so dahin. Die Griechen als Angreifer kämpften besser -- kein Wunder mit Brad Pitt! -- doch sie konnten die Mauern von Troja nicht knacken. Also entwickelte der schlaue Odysseus eine List: Das trojanische Pferd.
    
    Es war ein lupenreiner Geistesblitz, der Svenja an dieser Stelle durchfuhr. Sie fuhr vom Sofa hoch, riss die Augen auf und sah den Fernseher gar nicht mehr. Sondern Steven. Ihre Eroberung. Sie brauchte nur noch ein Pferd. Und im selben Sekundenbruchteil wusste sie auch schon, wer diese Rolle übernehmen konnte.
    
    Ihr Pferd trug den Namen Claus.
    
    Das war einer der beiden Mitbewohner von Stevens WG. Er studierte ...
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